Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Onko_01_43
DOI: 10.1055/s-0028-1088841

Versorgungsqualität der Primärtherapie von Patientinnen mit Ovarialkarzinom im Tumorzentrum Regensburg

K Kayser 1, R Görse 1, O Ortmann 1, M Klinkhammer-Schalke 2, F Hofstädter 3, A Pauer 2
  • 1Caritas Krankenhaus St. Joseph, Regensburg
  • 2Tumorzentrum Regensburg e.V., Regensburg
  • 3Institut für Pathologie der Universität Regensburg, Regensburg

Fragestellung: Ovarialmalignome stellen mit 9950 Neuerkrankungen pro Jahr das fünfthäufigste Malignom der Frau in Deutschland dar. Deutsche Analysen weisen jedoch auf Defizite in der operativen Primärtherapie hin. Wir berichten über die stadienabhängige Versorgungsqualität von Patientinnen mit primär diagnostiziertem Ovarialkarzinom anhand des klinischen Registers des Tumorzentrums Regensburg.

Methode: Retrospektiv wurden Verlaufsdaten des Tumorzentrums Regensburg mit der Diagnose Ovarialkarzinom untersucht. 581 Patientinnen wurden im Zeitraum von 1998–2005 bezüglich der primären Therapie analysiert.

Ergebnis: Es fanden sich in 26,1% der Fälle frühe (FIGO I-IIA) und in 73,9% fortgeschrittene Stadien. Bei 91,6% wurde im Rahmen der Primärtherapie eine Operation durchgeführt. In frühen Stadien konnte in 83,9% eine komplette Tumorresektion erreicht werden, in 45,4% wurde eine Lymphonodektomie durchgeführt. In fortgeschrittenen Stadien war eine komplette Tumorresektion in 23,8% der Fälle möglich, 49,2% wiesen einen postoperativen Tumorrest auf, in 40,1% wurde eine Lymphonodektomie durchgeführt. Systemisch therapiert wurden 64,2% in frühen Stadien und 88,9% in fortgeschrittenen Stadien. Die 5-Jahresüberlebensrate betrug in Frühstadien 85% (R0-Situation), in fortgeschrittenen Stadien 65% (R0) bzw. 13% (R2).

Schlussfolgerung: Die Versorgung der Ovarialkarzinompatientinnen weist in Frühstadien nur geringe Lymphonodektomieraten auf, in fortgeschrittenen Stadien ist eine Steigerung der R0-Resektion anzustreben.

Unterstützung durch unabhängiges Research Grant von GlaxoSmithKline.