Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Onko_01_38
DOI: 10.1055/s-0028-1088836

Messung der Oxygenierung von MX–1 Tumorxenograften unter hyperbarer Sauerstofftherapie

T Cordes 1, C Dittmer 1, M Thill 2, R Schulte 3, K Diedrich 2, J Dunst 4, D Fischer 2
  • 1Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck
  • 2Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck
  • 3Strahlentherapeutische Praxis Lübeck, Lübeck
  • 4Klinik für Strahlentherapie, Lübeck

Hintergrund: Hypoxie in soliden Tumoren ist mit einer schlechten Prognose und schlechtem Ansprechen einer Strahlentherapie verbunden. Eine hyperbare Sauerstofftherapie (HBO) in Verbindung mit einer Radiatio könnte diese Situation für eine Behandlung verbessern. Da eine Radiatio unter HBO nicht durchführbar ist, wurden Messungen 20 Minuten nach HBO durchgeführt. Positive Ergebnisse konnten bereits in vivo an Kopf-Hals-Tumoren nachgewiesen werden. In dieser Studie wurden MX–1 Tumorxenograften untersucht. Methoden: Es wurden drei Gruppen, eine Kontrollgruppe (1) und 2 Therapiegruppen, entsprechend mit einer Messung des Sauerstoffpartialdruckes (pO2) unter HBO (2) und eine Gruppe mit Messung des pO2 20 Minuten nach HBO (3), untersucht. Der pO2 wurde mit einem Eppendorf -Histographen dreidimensional an transplantierten MX–1 Tumoren auf den rechten Hinterläufen von thymusaplastischen Nacktmäusen gemessen. Die Messungen erfolgten an den Tagen 1, 5, 8 und 12, wobei an Tag 1–5 die HBO durchgeführt wurde. Ergebnisse: Es konnten relative Erhöhungen des medianen pO2 an Tag 1 von 2,4 und an Tag 5 von 6,8 in der Gruppe 2 festgestellt werden. In der Gruppe 3 wurde eine Erhöhung des medianen pO2 von 1,7 an Tag 1 und 2,0 an Tag 5 gemessen. Auch an Tag 8 kam waren noch Erhöhungen des pO2 nachweisbar. An 12 Tag kam es in beiden Gruppen zu einem Abfall der Werte. Schlussfolgerung: In Hinblick auf die MX–1 Tumorxenograften konnte in allen Gruppen eine relative Erhöhung des pO2 bis maximal 6,8 unter HBO-Therapie nachgewiesen werden. Auch 20 Minuten nach HBO war eine Erhöhung des pO2 nachweisbar, so dass in weiteren Versuchen der Effekt der Strahlentherapie 20 Minuten nach HBO untersucht werden sollte.