Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Onko_01_29
DOI: 10.1055/s-0028-1088827

E-Selectin vermittelt die Adhaesion von Mammakarzinomzellen am Endothel

S Huwe 1, M Eichbaum 1, E Fieber 1, C Loebl 1, A Steinborn 1, C Sohn 1
  • 1Universitäts-Frauenklinik Heidelberg, Heidelberg

Hintergrund:

Für das im Rahmen von Entzündungen aktive endotheliale Adhaesionsmolekül E-Selectin wird eine zentrale Funktion im Rahmen der hämatogenen Metastasierung verschiedener Karzinome diskutiert. Zum Mammakarzinom sind die zugrundeliegenden molekularen Mechanismen nur unzureichend geklärt.

Material und Methoden:

Drei aus Tumorbiopsaten entwickelte, charakterisierte Zelllinien (ZE, 1590, KM22) wurden am vorgestellten experimentellen Modell studiert. Grundlage bildete ein selbst etabliertes HUVEC-Monolayermodell. Nach Stimulation der Endothelzellen mit TNF-α wurde die Adhaesion der eingesetzten Tumorzellen in variierender Zellzahl untersucht. Mittels monoklonaler Antikörper wurde E-Selectin selektiv inhibiert. Die Adhaesion wurde über die Lichtintensität fluoreszmarkierter Tumorzellen quantitativ gemessen.

Ergebnisse:

Mittels 5ng/ml TNF- α ließ sich nach 2h die optimale Stimulation der E-Selectin-Expression an der Oberfläche der Endothelzellen zeigen. Alle drei untersuchten Tumorzelllinien zeigten danach eine deutliche Adhaesion am Endothel. Mittels monoklonaler Antikörper gegen E-Selectin ließ sich bei allen drei Zelllinien die Adhaesion wirksam und reproduzierbar blockieren (1590: –69%, ZE: –77%, KM22: –68%).

Schlussfolgerungen:

Das Adhaesionsmolekül E-Selectin vermittelt die Adhaesion von Mammakarzinomzellen an Endothelzellen. Dieser Prozeß ist wirksam durch Antikörper blockierbar. Ob sich hieraus ein therapeutisch nutzbares Prinzip ableiten lässt, muss in weiteren Studien untersucht werden.