Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Onko_01_27
DOI: 10.1055/s-0028-1088825

Evaluation der prognostischen Bedeutung des Urokinasetyp-Plasminogenaktivatorsystems bei Patientinnen mit primärem Mammakarzinom

D Strauß 1, AC Gatzweiler 1, M Kotzsch 2, W Distler 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Dresden
  • 2Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden, Dresden

Einleitung: Die prognostische Bedeutung zellassoziierter Proteasensysteme wurde retrospektiv am Beispiel der Serinprotease uPA, des Rezeptors uPAR und des Inhibitors PAI–1 bei Patientinnen mit primärem Mammakarzinom evaluiert.

Methode: Bei 160 Patientinnen mit primärem Mammakarzinom erfolgte die Bestimmung von uPA, uPAR und PAI–1 im Zytosol des Tumorgewebes mit einem kommerziellen ELISA-Test unter Verwendung monoklonaler Antikörper. Dabei betragen die optimierten Grenzwerte zur Unterscheidung einer hohen von einer niedrigen Konzentration für uPA 3,1 ng/mg Protein, für uPAR 3,5 ng/mg Protein und für PAI–1 10,5 ng/mg Protein.

Ergebnisse: Univariat (HR=2,14) und multivariat (HR=2,2) zeigt sich PAI–1 signifikant als unabhängiger Prognoseparameter während für uPA und uPAR keine signifikante Korrelation zum DFS bestätigt werden kann. Die kombinierte Betrachtung einer hohen uPA und PAI–1 Konzentration versus einer niedrigen Konzentration für einen oder beide Faktoren ergibt eine signifikante Korrelation zum DFS (HR=2,26). Bei Tumoren größer als 2 cm bestätigt sich eine signifikante Assoziation zum DFS für uPA, PAI–1 und uPAR.

Schlussfolgerung: Die vorliegende retrospektive Untersuchung bekräftigt die Bedeutung des Urokinasetyp-Plasminogenaktivatorsystems für die Prognose des primären Mammakarzinoms.