Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Onko_01_21
DOI: 10.1055/s-0028-1088819

Der lösliche Transferrin–Rezeptor (sTfR) als Prädiktor für das Therapieansprechen von recEPO bei der Chemotherapie des Mamma Ca

Z Atassi 1, V Heilmann 1, D Varga 1, C Kurzeder 1, R Kreienberg 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm

Fragestellung: Der Verwendung prädiktiver Parameter für einen effektiven Einsatz von recombinanten Erythropoetin (rec EPO) bei der Chemotherapie assoziierten Anämie beim Mamma Ca kommt aufgrund der etwa 50% therapierefraktären Patienten eine bedeutende Rolle zu. Der lösliche Tansferrin Rezeptor (sTfR) wurde in dieser Studie als prädiktiver Frühparameter zum recEPO Einsatz bei anämischen Mammakarzinom Patientinnen unter Chemotherapie untersucht.

Methoden: 20 Patientinnen mit Mammakarzinom (12 adjuvant / 8 palliativ) mit Chemotherapie assoziierter Anämie wurde über einen Zeitraum von 5 Wochen zunächst 30000 IE recEPO wöchentlich appliziert. Die applizierte Dosis wurde je nach Therapieansprechen modifiziert. Parallel dazu wurden in wöchentlichen Abständen neben einem Blutbild auch sTfR und Serumparameter zur Eisenversorgung und CRP bestimmt.

Ergebnisse: Bei 14 (70%) Patientinnen trat ein Hb Anstieg von über 10% auf, darunter 5 (25%) Patientinnen mit über 20% Hb Anstieg. 6 Patientinnen waren trotz gesteigerter recEPO Dosis therapierefraktär. Der Zielwert von 14g/dl wurde in keinem der Fälle erreicht. Bei den Respondern konnte in 100% eine Korrelation mit steigenden sTfR Werten (>20%) beobachtet werden, wobei bei 4 Nonrespondern (66,6%) nur gering steigende bzw. sinkende sTfR Werte gemessen wurden.

Schlussfolgerung: Aufgrund der geringen Fallzahl ist die Aussagekraft limitiert. Die gewonnenen Daten unterstützen jedoch in Analogie zu Studien bei anderen Karzinomentitäten die Hypothese, dass ein sTfR Antieg von ca. 20% unter recEPO Therapie auch bei Mammakarzinom–Patientinnen einen prädiktiven Parameter für ein Therapieansprechen darstellt.