Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Onko_01_15
DOI: 10.1055/s-0028-1088813

Gefäßkopplersystem bei freien Lappen in der Brustrekontruktion

O Camara 1, A Kavallaris 1, J Herrmann 1, A Egbe 1, M Gajda 2, IB Runnebaum 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Jena, Abteilung Frauenheilkunde, Jena
  • 2Universitätsklinikum Jena, Institut für Pathologie, Jena

Einführung:

Die Brustrekonstruktion mittels Eigengewebe wird zunehmend eingesetzt. Die Gefäßanastomosierung ist ein entscheidender Schritt und muss einfach und sicher erfolgen. Ziel des Pilotprojekts war die Übertragung eines vereinfachten mikrochirurgischen Verfahrens in das operative Repertoire einer Universitätsfrauenklinik.

Methodik:

Von 12/2006 bis 03/2008 wurden 14 Patientinnen sekundär brustrekonstruiert. Bei 11 kam der freie DIEP-Lappen, bei 2 der freie TRAM und bei bei 1 Patientin ein kontralateraler freier Latissimus-dorsi-Lappen bei Rezidiv zum Einsatz. Der Gefäßkoppler (TAPMED Deutschland) wurde für venöse und arterielle Anastomosen verwendet. Dabei wurden zwei ineinandergreifende Kopplungsringe mechanisch verbunden.

Ergebnisse:

15 Anastomosen, davon eine arterielle wurden durchgeführt. Als Rezeptorgefäße wurden in 13 Fällen die Mammaria-interna-Gefäße, in 2 die thoracodorsalis-Gefäße benutzt. Der Gefäßkoppler der Größe 2mm bis 2,5mm wurde für die venösen Anastomosen verwendet. Auch eine arterielle Anastomose konnte mit diesem System hergestellt werden. Die Gefäßkopplung war unter lupenoptischer Sicht ebenfalls sicher möglich. Postoperativ trat bei einer Patientin eine venöse Stauung in einem autologen Transplantat auf. Die Anastomose war bei der Revision intakt. Die venöse Komplikation konnte mit einer Blutegeltherapie behoben werden. Weitere Komplikationen an den Anastomosen traten nicht auf.

Schlussfolgerung:

Die End-zu-End-Anastome mit dem Gefäßkoppler-System stellte eine einfache und sichere mikrochirurgische Methode bei der Brustrekonstruktion mittels freiem Lappen dar und ließ sich an der Universitätsfrauenklinik Jena etablieren.