Nachweis zirkulierender Tumorzellen (CTC) unter primär systemischer Chemotherapie (PST) im Rahmen der GeparQuattro-Studie

Die Bedeutung des Nachweises zirkulierender Tumorzellen im Blut von Patientinnen mit primärem Mammakarzinom ist noch unklar. Das CellSearch-System ermöglicht eine automatisierte Anreicherung und immunzytochemische Analyse und somit einen standardisierten CTC-Nachweis. Im vorliegenden Projekt wurden Blutproben von Patientinnen im Rahmen der GeparQuattro-Studie mit diesem System auf das Vorliegen von CTC und zusätzlich auf deren HER2-Expression untersucht. Die GeparQuattro-Studie beinhaltet 3 Therapiearme sowie Trastuzumab-Therapie bei HER2-positivem Primärtumor. Vor PST konnten CTC in 47/216 Patientinnen (22%) ermittelt werden (1–200/7,5ml Blut, 7 Proben mit ≥5 CTC/7,5ml, Mittelwert 6,9, Median 1). HER2-überexprimierende CTC wurden in 15/60 Fällen (25%) beobachtet; die HER2-Expression der CTC entsprach jedoch nicht in allen Fällen der der Primärtumoren. CTC konnten in 22/208 (11%) der Patientinnen nach PST detektiert werden (1–5 CTC/7,5ml, Mittelwert 1,9, Median 2). Der Nachweis von CTC korrelierte nicht mit den klinisch-pathologischen Daten der Primärtumoren und dem Alter der Patientinnen. Vor und nach PST waren 2/133 Fällen (1,5%) CTC-positiv, 20/133 Fällen (15%) wiesen CTC vor, aber nicht nach PST auf, und in 11/133 Fällen (8%) konnten CTC nur nach PST gefunden werden. In Patientinnen mit primären Mammakarzinomen können CTC sowohl vor als auch nach PST detektiert werden. Erst mit dem Vorliegen der Daten zum Ansprechen der Tumoren kann jedoch der potenzielle Wert des CTC-Nachweises für das Therapiemonitoring ermittelt werden. Die Analyse der HER2-Expression auf den CTC könnte weitere Einblicke in die Wirksamkeit der Trastuzumab-Therapie im Kontext einer PST ermöglichen.