Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Onko_01_07
DOI: 10.1055/s-0028-1088805

Überleben nach distantem Rezidiv beim Mammakarzinom–Vergleich zweier Zeiträume

R Callies 1
  • 1Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe der Universität Duisburg-Essen, Essen

Einleitung: Die mit großem publizistischem Echo aufgenommenen Analyseergebnisse von D. Hölzel et al vom Tumorregister München, dass sich in einem Zeitraum von 20 Jahren beim metastasierten Mammakarzinom keine Lebensverlängerung nachweisen ließ, waren der Anlass zu überprüfen, ob diese Stagnation auch an einem Klinikkollektiv zu reproduzieren ist.

Methodik: In der UFK Essen werden Mammakarzinome seit 1968 primär behandelt. Hier steht eine Stichprobe von 302 Fällen mit einem ersten, distanten Rezidiv, welches innerhalb eines Intervalls von maximal 10 Jahren nach primärer Therapie eines Mammakarzinoms in unserer Klinik auftrat, im Mittelpunkt. Die Primärtherapie selbst musste zwischen 1968 und 1997 stattgefunden haben. Das Überleben wurde zuletzt im Januar 08 geprüft. Die Überlebensfunktionen wurden mit der Proc Lifetest des SAS Programmpaketes (Aktuars-Methode) generiert ab Datum der Ersttherapie bzw ab Datum des ersten distanten Rezidivs. Es wurden 2 Therapiezeiträume miteinander verglichen: 1968–1982 vs. 1983–1997.

Ergebnisse: Die Überlebenskurven der beiden Gruppen unterschieden sich kaum. Dies galt sowohl für die Betrachtung ab Therapiedatum als auch nach Rezidivdatum. Die entsprechenden Tests ergaben keine Signifikanz. Nur wenige Patientinnen lebten noch im Jan. 2008. Die Kurven verliefen nach kleineren Tumoren günstiger als nach größeren.

Diskussion: Die Ergebnisse aus München lassen sich auch an der Stichprobe aus unserer Grundgesamtheit reproduzieren. Nach distantem Rezidiv hat sich die Überlebenszeit im Beobachtungszeitraum von etwa 3 Dekaden kaum verbessert.