Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Geb_01_43
DOI: 10.1055/s-0028-1088796

3D-Plazentavolumetrie und fetales Wachstum im Verlauf unauffälliger Schwangerschaften

J Westphal 1, C Wandsleb 1, W Hunger-Battefeld 2, E Schleußner 1
  • 1Friedrich-Schiller-Universität Jena, Jena
  • 2Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III, Jena

Fragestellung: Die Korrelation von Plazenta- und Geburtsgewicht am Termin ist bekannt. Ziel der Arbeit ist es das Plazentawachstum im Schwangerschaftsverlauf mit dem fetalen Wachstum bei unauffälliger Schwangerschaft zu korrelieren. Methode: Bei 323 Frauen mit unauffälligen Einlingsschwangerschaften wurden der Abdomenumfang (AU), das fetale Schätzgewicht (SG) nach Hadlock und das Plazentavolumen (PV) mittels 3-D Sonographie zwischen der 10. und 38. SSW gemessen. Die Messungen wurden mit einem GE Voluson 730 Expert durchgeführt. Die Plazentavolumetrie erfolgte nach Hafner et al. 2003 (1). Zur statistischen Analyse wurden ANOVA und die Korrelationsanalyse nach Pearson auf SPSS genutzt. Ergebnisse: Das PV nimmt über das 2. und 3. Trimenon von im Mittel 32 auf 400ml linear zu (Korrelationskoeffizient R=0,776; p<0,001). Der Quotient PV/SG fällt dagegen exponentiell ab (R=0,778; p<00,1). Im direkten Vergleich von Plazentagewicht/Geburtsgewicht bei Geburten ab der 27. SSW bestätigt sich dieses Regression (R=0,708;p<0,001) Dagegen erscheint der Quotient PV/AU unabhängig vom Schwangerschaftsalter. Es findet sich eine hohe Korrelation zwischen dem PV und AU (r=0,787; p<0,01) wie auch zum SG (r=0,551; p<0,01). Schlussfolgerungen: Erstmals wird die Wachstumsdynamik der Plazenta über den Schwangerschaftsverlauf beschrieben. Trotz steigender Belastung nimmt das Verhältnis von plazentarer zu fetaler Größe zum Termin hin ab. Das Verhältnis von Plazentavolumen und Abdomenumfang könnte ein vom Schwangerschaftsalter unabhängiger prädiktiver Parameter sein.