Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Geb_01_37
DOI: 10.1055/s-0028-1088790

Erfolgreiches Management einer Twin reversed arterial perfusion (TRAP) Sequenz

A Reitter 1, F Geka 2, R Schlößer 3, F Louwen 2
  • 1Universitätsklinik Frankfurt am Main, Zentrum für Frauenheilkunde, Frankfurt
  • 2Universitäts-Frauenklinik Frankfurt/Main, Frankfurt/Main
  • 3Universitätskinderklinik Frankfurt am Main, Frankfurt

Einleitung: Die TRAP Sequenz oder auch Acardius acranius ist selten, die Inzidenz liegt bei 1: 35000. das Krankheitsbild ist nur in der monochorialen Mehrlingsschwangerschaft anzutreffen. Eine erfolgreiche Schwangerschaft kann heute bei engmaschiger sonographischer Überwachung und auch durch intrauteriner Lasertherapie erreicht werden.

Fallbericht: 28 jährige 1 G0 P stellt sich in der 21+5 SSW vor. Es zeigt sich ein unauffällig zeitgerechter Fetus und eine zweite hydrophische Anlage. In dieser kann kein Herz dargestellt werden. Der Kopf und die obere Extremität sind nicht ausgebildet. Dopplersonographisch zeigt sich dort dopplersonographisch eine minimale Perufusion. Erneute Vorstellung in der 23+6 SSW, positive Durchblutung und deutliches Wachstum in dem Acardius Anteil. Aufgrund der Größe und Lage des Acardius wurde eine Lasertherapie nicht durchgeführt und im folgendenen ein konservatives Vorgehen vereinbart. In der 28+5 SSW dann Zeichen der Zentralisation des Pumpgeminus mit erhöhter Widerstandsmessung in der ACM RI 78%. Stationäre Aufnahme, Durchführung einer Lungenreife und Planung und Durchführung der Sectio caesarea. Der sehr große hydrophische Arcardiusanteil muss vor der Entfernung aus dem Uterus punktiert werden. Unauffälliger postoperatier Verlauf und Neugeborenenperiode. Die Plazenta zeigt makroskopisch die typische Gefäßanasotmose direkt am Nabelschnuransatz. Die Nabelschnur des Acardius enthält nur zwei Gefäße.

Diskussion: Dieser Fall beschreibt die frühe Diagnose der TRAP Sequenz und das pränatale Vorgehen. Im Rahmen einer großen europäischen Studie konnte mit der Lasertherapie die Situation des Pumpgeminus positiv beeinflusst werden. Unser Fall zeigt ein konservatives Vorgehen mit erfolgreichem Ausgang.