Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Geb_01_12
DOI: 10.1055/s-0028-1088765

Sonographie der Axilla – von der Dignitätsbeurteilung zur Sentinel-Lymphknoten Lokalisation

A Düran 1, V Russu 1, AH Tulusan 1
  • 1Frauenklinik KLinikum Bayreuth GmbH, Bayreuth

Problemstellung Die Publikationen über die Sentinelbiopsie (SLNB) konnten zeigen, dass in 50–70% der Mammakarzinome der Sentinel (SLN) als einzigster Lymphknoten (AL) befallen war. Diese hypoechogene Zone kann als Ausdruck einer immunologischen Reaktivität nicht nur beim Befall, sonder auch bei tumorfreien SLN zur Lokalisation genutzt werden.

Patienten und Methode Im Zeitraum 1/2001 bis 12/2005 wurden bei 200 Mammma-Ca. Patientinnen (Tis-T4), prospektiv, SLN im Rahmen der SLNB mit Radionukleid-Tc99m- und/oder Patentblau-Methode und zusätzlich sonografisch (Siemens ELEGRA, 7,5 MHz) lokalisiert. Der im Ultraschall als SLN identifizierte Lymphknoten wurde mit einer Nadel intranodal markiert.

Ergebnisse Bei allen 200 Pat. konnte im Bereich der caudalen Axilla ein vergrößerter, reaktiver, tumorfreier oder ein metastatisch befallender SLN nachgewiesen werden. Die Detektionsrate der SLN durch Ultraschalllokalisation betrug dabei 86%. Der Anteil der metastatisch befallenen Sentinel-Lymphknoten betrug 70,6% (pT1-T4). In der Gruppe der pT1a-c-Karzinome war in 20% der Fälle der SLN befallen. Durch die zusätzliche Sonographie der Axilla konnte die Falsch-Negativ-Rate auf 3,5% klein gehalten werden.

Schlussfolgerungen Die Sonographie der Axilla kann durch Abschätzen der Dignität der AL/SLN zur Entscheidungsfindung für eine SLNB beitragen. Die sonografische Markierung führt zur verkürzung der Operationszeit.