Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Geb_01_07
DOI: 10.1055/s-0028-1088760

Der Einsatz von Misoprostol zur Geburtseinleitung–Erfahrungen in der Helios Klinik Borna

G Anikejew 1, R Robel 1
  • 1Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Borna, HELIOS Kliniken Leipziger Land, Borna

Die Zahl der Geburtseinleitungen steigt. Damit ergeben sich neue Anforderungen an ein sicheres, patientenfreundliches Management.

Die guten Erfahrungen der unterschiedlichen Anwendung in den letzten Jahren nutzend und einer Empfehlung der ECOG folgend, wenden wir Misoprostol seit 2005 in unserer Klinik an.

Fragestellung: Welche Vorteile ergeben sich bei der Geburtseinleitung mit Misoprostol.

Methodik: Retrospektiv werteten wir 425 Geburten, die im Zeitraum von 1.1.2005 bis 31.1.2007 eingeleitet wurden, hinsichtlich Indikation, Entbindungsmodus und fetalem outcome aus. Als Kontraindikation für den Einsatz von Misoprostol definierten wir Zustand nach Sectio, Gemini, HELLP, Lageanomalien und je nach Schweregrad IUR und pathologische Perfusion. Misoprostol wurde oral verabreicht, wobei sich ein Einnahmeschema von 50–100–50µg aller 4h bewährte.

Ergebnisse: Von insgesamt 2675 Geburten wurden 425 (15,9%) eingeleitet. In 257 Fällen (60,5%) kam Misoprostol zum Einsatz.

Der Prozentsatz der Spontangeburten lag bei 72%. Die Sectiorate lag mit 18,4% deutlich unter der Gesamtrate von 24,5%. Bei der Auswertung der Geburtsdauer zeigte sich eine deutliche Verkürzung der Eröffnungsperiode.179 (69,6%) Frauen wurden innerhalb von 8h entbunden. Unter Cytotec beobachteten wir nur 5 frustrane Einleitungen.

Schlussfolgerung: Misoprostol stellt eine effektive und sichere Methode der Geburtseinleitung dar. Wir sehen Vorteile in einer Verbesserung der Akzeptanz durch die Frauen und in einer Verkürzung der Geburtsdauer. Letztendlich stellt Misoprostol auch eine kostengünstigere Alternative zu anderen Prostaglandinen dar.