Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Geb_01_05
DOI: 10.1055/s-0028-1088758

Die Prädiktion von Schwangerschaftserkrankungen im 1. Trimenon mittels des biochemischen Parameters PAPP-A

A Konietzny 1, S Wolf 1, R Schmitz 1, S Schäfer 1, W Klockenbusch 1, J Steinhard 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Münster, Münster

Die vorliegende Arbeit prüft die Wertigkeit des maternalen 1.-Trimester-Serumparameters pregnancy-associated-plasma-protein-a (PAPP-A) im Hinblick auf folgende Schwangerschaftserkrankungen und Risiken: Wachstumsretardierung (IUWR), Frühgeburtlichkeit, Blutungen im 1. Trimenon, Erkrankungen in der Familienanamnese und Nikotinkonsum in der Schwangerschaft. Methode: Gegenstand dieser Studie sind 1. Trimester-PAPP-A MoM Werte von 401 Schwangeren. Oben genannte Risiko- und Outcome-Parameter wurden hinsichtlich ihrer Korrelation mit PAPP-A geprüft. Nach Signifikanzanalysen erfolgte eine univariate Diskriminanzanalyse um einen optimalen Trennpunkt zu ermitteln, anschließen erfolgten ROC-Analysen. ERGEBNISSE: Es zeigte sich ein signifikant niedrigerer PAPP-A Wert bei später wachstumsretardiert geborenen Kindern, sowohl in der moderaten IUWR Gruppe(<10. Perzentile), als auch in der schwer retardierten Gruppe (<3. Perzentile). Der optimalen Trennpunkt für PAPP-A zur klinischen Identifizierzng dieses Risikokollektives liegt zu nahe am Median um sich alleine für die Prädiktion von Wachstumsretardierung zu eignen. Erstmalig wird in dieser Studie beschreiben, dass bei Schwangeren mit PAPP-A >2 MoM mit einer mittleren bis hohen Wahrscheinlichkeit keine der oben genannten Schwangerschaftserkrankungen vorliegt. Diese Aussage konnte in allen Gruppen bestätigt werden. (IUGR<3. Perz.: Prädiktiver Wert neg.: 72.22%, Likelihood-Ratio negativ: 3.42 ; Frühgeburtlichkeit (<37SSW): Prädiktiver Wert neg.: 72.22%, Likelihood-Ratio negativ: 2.8147) Frühgeburtlichkeit und relevante Wachstumsretardierung lassen sich bei Vorliegen von hochnormalen PAPP-A Werten im 1. Trimenon mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschliessen.