Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Gyn_01_45
DOI: 10.1055/s-0028-1088750

Abdominale Sakrokolpopexie – Beschreibung der OP-Technik sowie retrospektives Outcome

M Hübner 1, M Krzonkalla 2, A Gauruder-Burmester 2, R Tunn 3
  • 1Universitäts-Frauenklinik Tübingen, Tübingen
  • 2Deutsches Beckenbodenzentrum Berlin, 10115 Berlin-Mitte
  • 3Deutsches Beckenbodenzentrum, Berlin

Einleitung: Die Abdominale Sakrokolpopexie hat sich als Standard-Eingriff in der Deszensuschirurgie etabliert. (1) Dennoch wird dieser Eingriff in unterschiedlichen Techniken durchgeführt, gerade was das Zuschneiden sowie Fixieren des Netzes angeht. Ziel dieser Arbeit war es, eine genaue Beschreibung der OP-Technik darzustellen und retrospektiv die Ergebnisse zu evaluieren. Methodik: 1) Beschreiben der OP-Technik. 2) Retrospektive Auswertung von 53 Patientinnen gemäß ICS-Kriterien (2). Anatomischer Erfolg wurde definiert als: Tiefster deszendierender Punkt der Vaginalwand ≥1cm proximal des Hymenalsaumes. Frauen mit Rezidivdeszensus wurden in drei Gruppen eingeteilt: 1) Asymptomatisch, keine weitere Behandlung nötig, 2) Symptomatisch, konservative Therapie, 3) operative Therapie nötig. Ergebnisse: Durch einen zweiarmigen Zuschnitt des Netzes wird sowohl eine Unterstützung der Scheidenvorderwand, als auch des hinteren Kompartimentes zur Korrektur von Zysto- und Rektozele gewährleistet. Nach einem follow-up von 15,0±9,9 Monaten zeigte keine der Patientinnen einen Apexprolaps. Bei 9 Frauen (17,0%) kam es zu einer Rezidivzystozele (Stage II), bei 19 Frauen (35,9%) zu einer Rektozele Stage II. Eine Patientin hatte eine Rektozele Stage III (1,9%). Ein höhergeradiger Prolaps war nicht zu verzeichnen. Eine operative Intervention war im vorderen Kompartiment bei n=6; 11,3%; im hinteren Kompartiment bei n=3; 5,7% nötig. Zusammenfassung: Die Sakrokolpopexie ist eine valide OP-Technik, die nicht nur eine Korrektur eines Scheidenstumpfdeszensus, sondern auch einer deszendierenden Scheidenvorder- und Hinterwand erlaubt. Mittels standardisierter OP-Technik konnte OP-Zeit und Blutverlust minimiert werden.