Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Gyn_01_42
DOI: 10.1055/s-0028-1088747

Die laparoskopische Sakropexie: Interaktive Vorstellung einer unterrepräsentierten Methode der Descensus-Chirurgie

CP Banerjee 1, KG Noé 2
  • 1KKH Dormagen, akad. Lehrkrankenhaus Uni Köln, Dormagen
  • 2Kreiskrankenhaus Dormagen, Dormagen

Die Sakropexie ist ein seit vielen Jahren etabliertes Verfahren in der Descensus-Chirurgie. Der laparoskopische Ansatz wird im deutschsprachigen Raum nur in wenigen Kliniken angeboten, obwohl er gegenüber einer Laparotomie Vorteile mit sich bringt. Wir beschreiben den von uns modifizierten und seit 3 Jahren erfolgreich an ca. 280 Patientinnen angewandten laparoskopischen Ansatz mit Interposition eines Netzes. Wir verzichten dabei auf eine Präparation des Ureters und eröffnen das Peritoneum oberflächlich stumpf bis 2 cm vor die kaudale Fixationsstelle. Die Netzfixation erfolgt kranial 2 cm unterhalb des Promontoriums mit 2–3 Einzelknopfnähten und Rückstich. Die kaudale Fixation richtet sich nach den erhaltenen Strukturen und erfolgt bevorzugt am Cervixstumpf, ansonsten an der Scheide oder dem dorsalen isthmocervikalen Übergang ebenfalls mit 2–3 Nähten (Videodemonstration auf Poster). Präoperative Abführmaßnahmen, die Fortführung der perioperativen Antibiose sowie die Anlage einer Drainage sind nicht erforderlich. Die Komplikationsraten werden in der Literatur sowohl beim laparoskopischen als auch beim offenen Ansatz als ähnlich angegeben und korrelieren mit unserem Patientinnenkollektiv (1% Mesh-Ausriß, 1% Ileus, 3,5% Rezidivprolaps; keine Ureterläsion, Blutung, Mesh-Erosion). Neben der geringen Morbidität und der hohen Akzeptanz der Patientinnen zeigen sich auch wirtschaftliche Vorteile (Netzkosten, Liegezeiten). Die hier beschriebene Modifikation der Operationsmethode soll helfen, die laparoskopische Sakropexie didaktisch so zu gestalten, dass sie breit angewendet werden kann. Die Operationszeiten und Kosten werden durch das endoskopische Verfahren nicht negativ beeinflusst.