Die Sakropexie ist ein seit vielen Jahren etabliertes Verfahren in der Descensus-Chirurgie.
Der laparoskopische Ansatz wird im deutschsprachigen Raum nur in wenigen Kliniken
angeboten, obwohl er gegenüber einer Laparotomie Vorteile mit sich bringt. Wir beschreiben
den von uns modifizierten und seit 3 Jahren erfolgreich an ca. 280 Patientinnen angewandten
laparoskopischen Ansatz mit Interposition eines Netzes. Wir verzichten dabei auf eine
Präparation des Ureters und eröffnen das Peritoneum oberflächlich stumpf bis 2 cm
vor die kaudale Fixationsstelle. Die Netzfixation erfolgt kranial 2 cm unterhalb des
Promontoriums mit 2–3 Einzelknopfnähten und Rückstich. Die kaudale Fixation richtet
sich nach den erhaltenen Strukturen und erfolgt bevorzugt am Cervixstumpf, ansonsten
an der Scheide oder dem dorsalen isthmocervikalen Übergang ebenfalls mit 2–3 Nähten
(Videodemonstration auf Poster). Präoperative Abführmaßnahmen, die Fortführung der
perioperativen Antibiose sowie die Anlage einer Drainage sind nicht erforderlich.
Die Komplikationsraten werden in der Literatur sowohl beim laparoskopischen als auch
beim offenen Ansatz als ähnlich angegeben und korrelieren mit unserem Patientinnenkollektiv
(1% Mesh-Ausriß, 1% Ileus, 3,5% Rezidivprolaps; keine Ureterläsion, Blutung, Mesh-Erosion).
Neben der geringen Morbidität und der hohen Akzeptanz der Patientinnen zeigen sich
auch wirtschaftliche Vorteile (Netzkosten, Liegezeiten). Die hier beschriebene Modifikation
der Operationsmethode soll helfen, die laparoskopische Sakropexie didaktisch so zu
gestalten, dass sie breit angewendet werden kann. Die Operationszeiten und Kosten
werden durch das endoskopische Verfahren nicht negativ beeinflusst.
Descensus genitalis - Laparoskopie - Netzeinlage - Sakrokolpopexie - Senkungs-Chirurgie