Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Gyn_01_38
DOI: 10.1055/s-0028-1088743

Hysteroskopie: Operationstraining in der Virtuellen Realität

M Bajka 1, S Tuchschmid 2, D Bachofen 2, D Fink 1, G Szekely 2, M Harders 2
  • 1Klinik für Gynäkologie, UniversitätsSpital Zürich, Zürich, Schweiz
  • 2Computer Vision Laboratory, ETH Zürich, Zürich, Schweiz

Wir stellen HystSim vor, ein High-Fidelity-Simulations-System in der Virtuellen Realität (VR) zum Erlernen der diagnostischen und therapeutischen Hysteroskopie. HystSim entstand in Zusammenarbeit der Med. Fak. der Universität Zürich, der ETH Zürich, der EPF Lausanne und der Zürcher Hochschule Winterthur, als langjähriges Teilprojekt des Schweizerischen Nationalfonds Schwerpunktes Co-Me (Computer Aided Image Guided Medical Interventions).

Ziel des Simulator-Trainings ist es, Novizen zu ermöglichen, völlig ohne Gefahren für Patientinnen einen grossen Teil der persönlichen Lernkurve zu absolvieren. Erfahrenen Operateuren hilft es, ihre operative Fitness durch zeitlich unabhängiges Training aufrecht zu halten, während Experten die Möglichkeit geboten wird, Lösungswege für komplexe Fälle zu erarbeiten und zu lehren.

Voraussetzung dazu ist eine möglichst realistische Simulation aller hysteroskopischen Eingriffe. HystSim verfügt derzeit über 14 Module diagnostischer und therapeutischer Interventionen, die vom Erlernen der einfachen Diagnostik mit umfassender Ausbildung der Bedienung des Resektoskopes bis hin zum Resezieren mit der elektrischen Schlinge multipler Pathologien unter erschwerten Umständen reichen (Perforation, massive Blutung, Einschwemmsyndrom).

Das operative Vorgehen wird vom Simulator minuziös registriert und kritisches Verhalten mit unmittelbaren akustischen Warnsignalen gekennzeichnet. Im Debriefing wird nach Experten-Kriterien der Eingriff objektiv bewertet (automatisierter OSATS), mit der Aufforderung zu gezielten Verbesserungen.

Derzeit wird HystSim mit den gängigen Validierungsverfahren für VR-Simulatoren wissenschaftlich evaluiert.