Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Gyn_01_36
DOI: 10.1055/s-0028-1088741

Gaslose Laparoskopie zur Therapie von Adnexbefunden und Myomen in der Gravidität

C Abel 1, A Schnitzler 1, W Mellin 2, T Römer 1
  • 1Evangelisches Krankenhaus Köln-Weyertal gGmbH, Gynäkologisch-Geburtshilfliche Abteilung, Köln
  • 2Institut für Pathologie und Zytologie Weyertal, Köln

Einleitung: Operationen während einer Gravidität bei Adnexbefunden oder Myomen bedürfen einer sehr strengen Indikationsstellung. Der günstigste Zeitpunkt hierfür ist Anfang des zweiten Trimenons. Die Laparotomie als auch die CO2-Laparoskopie gehen mit einem erhöhten Risiko für Patientinnen in der Schwangerschaft einher. Die gaslose Laparoskopie stellt hier eine echte Alternative dar. Patientinnenkollektiv: Im Zeitraum von 2000–2008 wurden 12 Patientinnen mittels gasloser Laparoskopie operiert. Es handelt sich um 6 Patientinnen bei denen eine Myomenukleation durchgeführt wurde und 6 Patientinnen, die aufgrund eines Adnexbefundes operiert wurden. Die erfassten Patientinnen wurden alle aufgrund akuter, medikamentös nicht zu beherrschenden Beschwerden operiert. Zum Zeitpunkt der Operation befanden sie sich zwischen der 6. bis 21. SSW. Ergebnissse: Die Operationszeiten lagen zwischen 20 Minuten bei einer Zyste und 110 Minuten bei einer Myomenukleation. Bei den entfernten Adnexbefunden handelte es sich um zwei stielgedrehte Ovarialzysten, einen Borderline-Tumor, zwei muzinöse Zystadenome und eine regressiv veränderte (25 cm große) Ovarialzyste. Die Schwangerschaften wurden in allen Fällen erfolgreich fortgesetzt und bis zum Termin ausgetragen. Zusammenfassung: Die gaslose Laparoskopie ist gegenüber der CO2-Laparoskopie im Vorteil, insbesondere bei frühen Schwangerschaftswochen. Der offene Zugang bei der gaslosen Laparoskopie im Nabelbereich vermindert die Gefahr einer Uterusverletzung. Der Verzicht auf ein Pneumoperitoneum belastet die Gravidität deutlich weniger. Es kann mit herkömmlichen Instrumenten schonend manipuliert werden.