Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Gyn_01_09
DOI: 10.1055/s-0028-1088715

Auswirkungen von Präpartalen Angststörungen und Depressionen auf das Gestationsalter und das Geburtsgewicht

SG Gawlik 1, C Reck 2, H Maul 1, B Zipser 2, C Sohn 1
  • 1Universitäts-Frauenklinik Heidelberg, Heidelberg
  • 2Klinik für Allgemeine Psychiatrie, Universität Heidelberg, Heidelberg

Die Bedeutung schwangerschaftsassoziierter psychischer Erkrankungen wie Angststörungen und Depressionen werden in Deutschland im Allgemeinen unterschätzt. Über den Eintrag „psychische Belastungssituation“ im Mutterpass scheint die Beachtung selten hinauszugehen. Dabei scheinen gerade diese Erkrankungen das Risiko für ein niedriges Geburtsgewicht und eine erhöhte Frühgeburtlichkeitsrate signifikant zu erhöhen. In der aktuell noch laufenden prospektiven Heidelberger Peripartalstudie sollen Zusammenhänge zwischen präpartalen Angststörungen/Depressionen und dem Gestationsalter bei Entbindung sowie dem fetalen Geburtsgewicht untersucht werden. Ziel der Studie ist es, Probandinnen im letzten Trimenon der Schwangerschaft sowie vier bis sechs Wochen postpartal auf Depressions- und Angstsymptome hin zu untersuchen und Risikofaktoren zu erfassen. Bisher konnten insgesamt 200 Frauen in die Studie eingeschlossen werden. Depressive Symptome werden mit der Edinburgh Postnatal Depression Scale (EPDS) und mit dem Patient Health Questionnaire (PHQ) erfasst. Angstsymptome werden mit dem State-Trait-Anxiety-Inventory (STAI) und dem Anxiety-Screening-Questionaire (ASQ) von Wittchen et Boyer (1998) erfasst. Zusätzlich werden klinische und psychosoziale Risikofaktoren erhoben. Die Erfassung der Daten bezüglich des Geburtsgewichts und des Gestationsalters bei Geburt werden dem Geburtenbuch der Universitätsfrauenklinik Heidelberg entnommen. Klinische Implikationen der präsentierten Daten werden diskutiert.