Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Gyn_01_03
DOI: 10.1055/s-0028-1088709

Die Bedeutung der HPV Testung nach CIN Therapie

JKS Gallwas 1, EM Hanély 1, CJ Thaler 1, K Friese 1, C Dannecker 1
  • 1Universitäts-Frauenklinik München-Großhadern, München

Fragestellung: Zwischen HPV Infektion und CIN besteht ein kausaler Zusammenhang. Es stellt sich die Frage wie viele Frauen nach einer CIN Therapie HPV negativ werden und welche Bedeutung der HPV Status hinsichtlich des Auftretens einer persistierenden oder rezidivierenden CIN besitzt.

Patienten und Methodik: Diese retrospektive Studie bezieht sich auf 107 Frauen die aufgrund einer CIN eine Konisation erhielten. In allen Fällen waren präoperativ und in der Nachsorge HPV-Tests, Kolposkopie und Zytologie durchgeführt worden. Der Nachsorgezeitraum betrug im Mittel 21,4 Monate (2–76 Monate). Es erfolgte eine Analyse der Daten unter anderem bezüglich Status der Resektionsränder (in-sano versus non in sano Resektion), HPV Persistenz/Rezidiv und CIN Rezidiv. Die HPV Testung erfolgte mittels des Hybrid Capture II Systems (Digene) für 13 high- risk HPV- Typen.

Ergebnisse: 97 der 107 Frauen waren präoperativ HPV positiv. Nach 97 in sano Konisationen waren 86 Frauen HPV negativ. Im weiteren Verlauf wurden 9 dieser Frauen erneut HPV positiv. Nach 10 non in sano Konisationen waren 6 Frauen HPV negativ. Insgesamt entwickelten sich 11 CIN2/3 Rezidive, 9 traten bei persistierendem HPV Nachweis auf. Die HPV Testung zeigte eine Sensitivität von 91%, eine Spezifität von 87% und einen negativen Vorhersagewert von 99%.

Schlussfolgerung: Da CIN Rezidive in 91% mit einem positiven HPV Test korrelieren, und durch einen negativen HPV Test ein CIN Rezidiv zu 99% ausgeschlossen werden kann, erscheint es sinnvoll, die HPV Testung in ein Nachsorgeschema zu integrieren.