Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - FV_Trafo_01_16
DOI: 10.1055/s-0028-1088705

Kontinenzerhaltung mittels der Appendix-Pouchtechnik nach vorderer Exenteration bei gynäkologischen Malignomen

M Friedrich 1, W Poleska 1, A Stricker 1, D Salehin 1, M Friedrich 2
  • 1Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, HELIOS Klinikum Krefeld, Krefeld, Deutschland
  • 2Klinik für Urologie, HELIOS Klinikum Krefeld, Krefeld

Einleitung:

Patienten mit fortgeschrittenem Tumorleiden oder Rezidiv eines gynäkologischen Malignoms (Vaginal-, Endometrium- und Zervixkarzinom), die einer vorderer Exenteration bedurften, werden mit Hinblick auf die intraoperativen und früh postoperativen Komplikationsraten und die Operationsdaten analysiert.

Material und Methodik:

Die Appendix-Pouchtechnik beginnt mit der Transsektion des terminalen Ileums ca 12 cm von der Ileazökalklappe und des Colon ascendens ca 15 cm von der Flexura hepatica entfernt. Zur Reduktion der Wandspannung des Pouches erfolgt eine Teniamyotomie des Kolons. Das efferente Segment des Pouches wird aus der Appendix gebildet und am Umbilicus ausgeleitet.

Ergebnisse:

Die durchschnittliche Operationszeit zur Durchführung der kompletten vorderen Exenteration betrug 280 (range 230–320) Minuten, zur Durchführung des Appendixpouches 75 (range 60–90) Minuten. Die wichtigsten Komplikationen waren: Wundheilungsstörungen und Sekretverhalt im kleinen Becken. Nahtinsuffizienzen wurden nicht beobachtet.

Schlussfolgerung:

Unsere Erfahrung zeigt, dass die Appendix-Pouch-Technik eine gute Alternative zur Kontinenzerhaltung nach vorderer Exenteration bei gynäkologischen Malignomen darstellt. Diese Technik ist mit einer geringen Komplikationsrate verbunden.