Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - FV_Trafo_01_12
DOI: 10.1055/s-0028-1088701

Assoziation von subklinischer Hypothyreose und Insulinresistenz bei Patientinnen mit Hyperandrogenismus – Hypothyreose und Hyperandrogenismus

R Dittrich 1, N Kajaia 2, PG Oppelt 2, B Flor 2, S Cupisti 1, M Beckmann 2, A Mueller 1
  • 1Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen, Erlangen
  • 2Universitätsfrauenklinik Erlangen, Erlangen

Einleitung: Bei einer Hypothyreose ist die Glukoseaufnahme in Muskel und Fettgewebe gestört durch eine Resistenz gegenüber Insulin mit dadurch resultierender Hyperinsulinämie. Unklar ist die Bedeutung einer subklinischen Hypothyreose bei Patientinnen mit Hyperandrogensimus bzw. Polyzystischem Ovar Syndrom (PCOS), die nicht selten eine Insulinresistenz aufweisen.

Methoden: Einschlusskriterien waren die NIH-Kriterien bzw. Rotterdam-Kriterien zur Diagnostik des PCOS, die von 103 Patientinnen erfüllt wurden. Die Patientinnen wurden unterteilt in eine Gruppe mit subklinischer Hypothyreose (TSH ≥ 2.5 mIU/l bei normalem freien T3 und T4) und eine Kontrollgruppe (TSH <2.5 mIU/l). Neben klinischer und endokrinologischer Routinediagnostik wurde ein oraler Glukosetoleranztest (OGTT) durchgeführt und verschiedene Insulinresistenzindizes errechnet.

Ergebnisse: Patientinnen mit subklinischer Hypothyreose wiesen einen signifikant höheren Body mass index (BMI), höhere nüchtern Insulinwerte (FI), signifikante Veränderungen der Insulinresistenzindizes (HOMA-IR, QUICKI, ISI), des Gesamttestosterons (TT), Sexual Hormone-binding Globulin (SHBG) und des Freien Androgen Index (FAI) auf. Es zeigte sich in dieser Gruppe eine signifikante Korrelation von BMI, HOMA-IR, ISI, QUICKI, FI und FAI zu den TSH-Werten.

Schlussfolgerung: Frauen mit Hyperandrogenismus und subklinischer Hypothyreose weisen deutliche Veränderungen verschiedener endokriner und metabolischer Parameter. Es scheint eine Assoziation von erhöhtem TSH und verschiedenen Insulinresistenzindizes zu bestehen.