Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - FV_Onko_02_02
DOI: 10.1055/s-0028-1088674

Auswirkung von Anastrozol auf die Knochendichte: Ergebnisse Knochen-Subprotokoll der ATAC-Studie nach 5 Jahren adjuvanter Therapie – Für die ATAC Trialistsrsquor; Group, Subprotokoll Knochen, 5 Jahre adjuvanter Therapie Anastrozol versus Tamoxifen

MW Beckmann 1, MP Lux 1, PA Fasching 1
  • 1Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen, Erlangen

Hintergrund: Die Arimidex®, Tamoxifen, Alone or in Combination (ATAC)-Studie konnte zeigen, dass Anastrozol in der adjuvanten Behandlung postmenopausaler Frauen mit HR-positivem Brustkrebs besser wirksam und gleichzeitig besser verträglich ist als Tamoxifen. Jedoch ist die Therapie mit Anastrozol mit einer höheren Frakturrate während der Behandlungsphase assoziiert. Deshalb ist ein besseres Verständnis der Langzeitauswirkung der Aromatasehemmung auf die Knochendichte unumgänglich.

Material und Methoden: Diese prospektive Substudie untersuchte die Veränderung der Knochendichte (BMD) bei 197 postmenopausalen Frauen mit nicht fortgeschrittenem, invasivem Brustkrebs, die im Rahmen der ATAC-Studie adjuvant Anastrozol 1mg tgl. oder Tamoxifen 20mg tgl. über 5 Jahre erhielten. Die BMD der Lendenwirbelsäule und Hüfte wurden zur Baseline, nach einem, 2 und 5 Jahren erhoben.

Ergebnisse: Von 197 Frauen konnten 108 für die primäre Analyse mit Ergebnissen für alle Messzeitpunkte ausgewertet werden (57 Anastrozol, 51 Tamoxifen). In der Anastrozol-Gruppe zeigte sich eine Abnahme der medianen Baseline-BMD nach 5 Jahren um –6,08% in der Lendenwirbelsäule und –7,24% in der Hüfte (Tamoxifen-Arm: Lendenwirbelsäule + 2,77%, Hüfte + 0,74%). Keine Patientin mit normaler BMD zur Baseline entwickelte unter den 5 Jahren Anastrozol-Therapie eine Osteoporose [1].

Zusammenfassung: Anastrozol ist über die 5jährige adjuvante Therapiedauer mit einem vermehrten Verlust an Knochenmasse assoziiert. Patientinnen mit normaler Knochendichte als Ausgangsbefund entwickeln jedoch unter Anastrozol keine Osteoporose. Verlaufsdaten zur Entwicklung der BMD nach Behandlungsende werden noch in diesem Jahr publiziert.