Postpartale 3D-Sonographie des Beckenbodens: Einfluss von konstitutionellen und geburtshilflichen Faktoren

Einleitung: Die klinische Wertigkeit der postpartalen Beckenbodensonographie ist nach wie vor umstritten. Die reproduzierbaren Quantifizierung bindegewebiger/muskulärer Defekte ist dennoch von großem Interesse, v.a. im Hinlick auf die frühzeitige Erfassung eines Risikokollektivs. Material und Methoden: Bei 141 Erstgebärenden wurde unter standardisierten Bedingungen postpartal eine 3D-Perinealsonographie sowohl in Ruhe als auch unter Belastung (Valsalva-Manöver). durchgeführt. Die quantitative Erfassung des Levatorspalts erfolgte mittels post-processing in der Frontalebene. Zudem wurden verschiedene konstitutionelle und geburtshilflich relevante Parameter (insbesondere Geburtsmodus, Kindsgewicht, Kopfumfang) erfasst. Die statistische Auswertung erfolgte softwaregestützt (SPSS 15.0). Ergebnisse: In Abhängigkeit vom Entbindungsmodus zeigten sich signifikante Unterschiede hinsichtlich der erfassten Fläche des Levatorspalts unter Belastung (p<0.001). Dies hatte zum Zeitpunkt der Untersuchung jedoch keinen signifikanten klinischen Bezug (insgesamt nur 6% der Patientinnen klagten über Inkontinenz- oder Deszensusprobleme). Weitere geburtshilfliche Parameter (SSW, Kindsgewicht, Kopfumfang, Dauer AP) sowie konstitutionelle Faktoren (Alter, BMI) hatten ebenfalls keinen Einfluss auf die sonomorphologischen Veränderungen unmittelbar postpartal. Schlussfolgerung: Die postpartale 3D-Perinealsonographie erlaubt eine reproduzierbare Darstellung der bindgewebigen und muskulären Strukturen des Beckenbodens. Die dargestellten Veränderungen zeigten in vorligender Studie jedoch keinen konkreten klinischen Bezug und waren unabhängig von den erfassten geburtshilflichen und konstitutionellen Parametern.