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DOI: 10.1055/s-0028-1088662
Gestationsdiabetes: Reduktion der fetalen Makrosomierate bei Überwachung von mütterlicher Blutglukose und Fetalparametern
Bei Gestationsdiabetes (GDM) wurden neben der mütterlichen mittleren Blutglukose (MBG) fetale Parameter (Abdomenumfang (AU) und Bauchhautdicke (BHD)) zur Therapieentscheidung analysiert. Ergebnisse: Bei 227 Frauen erfolgte ein 75g oGTT (GDM 37%, IGT 18%, gesund 45%) vor; bereits hier zeigten Feten IGT/GDM-Frauen im Vgl. zu Gesunden einen größeren AU (239±13 vs. 232±14mm, p<0,05). BHD korrelierte mit Nüchtern-BG (r=0,29, p<0,01), dem 1h-Wert (r=0,34, p<0,01) und der AU mit HbA1c- (r=0,417, p<0,01), 1h- (r=0,28, p<0,01) und 2h-Wert im oGTT (r=0,33, p<0,01). Bereits zum Diagnosezeitpunkt lagen bei Frauen, die im Verlauf eine IT benötigten (GDM: 49%, IGT: 48%) AU u. BHD signifikant höher. Diese Frauen zeigten bereits in 27–28. SSW höhere MBG (IT: 5,5±0,5 vs. keine IT 5,1±0,3 mmol/l, p<0,02) und höhere postprandiale BG (IT: 6,4±0,5 vs. keine IT 5,5±0,5 mmol/l, p=0,01). Bei Indikationsstellung (29.–30. SSW) für eine IT wiesen die Feten einen höheren AU (IT: 265±11 vs. keine IT 255±10mm, p<0,05) auf. Kinder von Frauen mit iGT/GDM zeigten im Vgl. zu Gesunden keine erhöhte perinatale Morbidität bzgl. Gewicht, APGAR, pH-, Blilirubin-Wert. Makrosomierate lag in der Tendenz niedriger (iGT/GDM: 10,4% vs. Gesunde: 11,5%) u. konnte im Vergl. zur Evaluation von 2000*, bei der eine Betreuung ausschließlich in Kenntnis der mütterlichen BG erfolgte um 6,4% gesenkt werden (2007: 10,4% vs. 2000: 16,8%, n.s.). Fazit: Zum Zeitpunkt der GDM-Diagnosesicherung ist BHD ein empfindlichen Prädiktor für die Schwere der Glukosetoleranzstörung. Kontrollen der MBG sind für die Therapieüberwachung unverzichtbar, jedoch kann die Entwicklung des AU eine wichtige und frühzeitige Entscheidungshilfe bei der Indikationsprüfung für eine IT sein.
Fetalparameter - Gestationsdiabetes - Makrosomie