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DOI: 10.1055/s-0028-1088644
Adulte Stammzellen zur Behandlung von Stuhlinkontinenz nach Dammriss III oder IV–eine Pilot Studie
Hintergrund
Erfolgsraten konservativer und chirurgischer Methoden zur Behandlung von Stuhlinkontinenz nach hochgradigen Dammrissen sind moderat. Ziel dieser klinschen Phase I Studie war es, zu untersuchen, ob die intramuskuläre Injektion autologer Myoblasten ein sicherer und anwendbarer, neuer Therapieansatz für Stuhlinkontinenz nach geburtstraumatischer Schädigung des Beckenbodens ist.
Methodik
Eine Suspension autologer Myoblasten wurde bei drei Patientinnen, die an schwerer Stuhlinkontinenz nach Dammriss III bzw. IV litten, ultraschallgezielt transdermal in den analen Schließmuskelkomplex und in das Narbengewebe injiziert. Hauptzielgrößen waren die Sicherheit und die Machbarkeit sowie der Wexner-Inkontinenz-Score. Nebenzielgrößen waren: Anzahl der Inkontinenzepisoden, der Rockwood-Fecal-Incontinence-Quality-of-Life-Scale, die endosonographische Morphologie des Analsphincters sowie anale Druckwerte.
Resultate
Die Muskelbiopsien, Zellseparation bzw.-züchtung sowie die Injektionen verliefen komplikationslos: es gab keine Zeichen für eine Entzündung oder Infektion. Drei Monate nach der transdermalen Injektion autologer Myoblasten haben sich bei allen drei Patientinnen der Wexner-Score sowie der Rockwood-QoL Scale verbessert und die Inkontinenzepisoden abgenommen. Eine Veränderung der Sphinctermorphologie lag nicht vor. Die mittleren Druckwerte im Analkanal nahmen zu. Auf Basis dieser vielversprechenden Ergebnisse wurden weitere 7 Patientinnen behandelt. Alle zeigte 3 Monate nach Therapie ähnliche Ergebnisse.
Schlussfolgerung
Die transdermale Injektion autologer Myoblasten bei Stuhlinkontinenz ist klinisch sicher und anwendbar; weitere Studien werden die Wirksamkeit dieser Methode prüfen.
Stammzelltherapie - anale Inkontinenz - geburtstraumatische Verletzung des Beckenbodens