Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - FV_Gyn_02_05
DOI: 10.1055/s-0028-1088643

Prospektiv randomisierter Vergleich der laparoskopisch assistierten vaginalen HE (LAVH) mit der totalen laparoskopischen HE (TLH)

I Georgiev 1, A Kavallaris 1, H Diebolder 1, IB Runnebaum 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Jena, Abteilung Frauenheilkunde, Jena

Ziel: Nach einer Pilotstudie zur TLH mit 276 Patientinnen wollten wir die beiden international etablierten operativen Verfahren LAVH und TLH in einer prospektiv-randomisierten Studie vergleichen.

Methodik: 50 Patientinnen unterzogen sich einer LAVH, 50 wurden durch TLH operiert. Sie wurden hinsichtlich der Indikationen, der anamnestischen Daten, der OP-Zeiten und der Uterusgewichte, der intra- und postoperativen Komplikationsrate, des Schmerzmittelverbrauches, des Hb-Abfalls und der stationären Aufenthaltsdauer verglichen.

Resultate: Bei keiner der 100 Patientinnen traten intraoperativ Blasen-, Darm-, Ureter- oder Gefäßläsionen auf. Die Rate der postoperativen Komplikationen lag für beide Gruppen bei insgesamt 8%. Die beiden etablierten OP-Techniken LAVH und TLH waren gleich sicher für die Patientinnen. Die OP-Zeit bei der TLH war kürzer, der Blutverlust und der Schmerzmittelverbrauch waren geringer als nach LAVH. Die Krankenhausaufenthaltdauer war bei TLH und LAVH gleich.

Zusammenfassung: Aufgrund des erhöhten endoskopisch-operativen Aufwands bei der TLH ist das Durchschreiten einer Lernkurve Voraussetzung für die vorgestellten Ergebnisse. Durch die beiden laparoskopischen Techniken ist die abdominale HE in Kliniken mit endoskopisch operativer Ausrichtung fast vollständig verdrängt worden. Um die Vor- und Nachteile der beiden hier verglichenen Methoden für die Patientinnen bestätigen zu können, sind weitere multizentrische prospektiv-randomisierte Studien notwendig. Grundsätzlich ist die TLH der LAVH bei Patientinnen mit engen vaginalen Verhältnissen und großem Uterus überlegen.