Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - FV_Endo_01_13
DOI: 10.1055/s-0028-1088634

Surface Enhanced Laser Desorption and Ionisation (SELDI) Massenspektrometrie zur Untersuchung von Follikel-Flüssigkeit

S Neubeck 1, I Hoppe 2, F von Eggeling 3, W Starker 2, E Schleußner 4, UR Markert 5
  • 1Universitätsfrauenklinik Jena, Abteilung Geburtshilfe, Jena
  • 2Universitätsfrauenklinik Jena, Abteilung Frauenheilkunde, Jena
  • 3Institut für Humangenetik und Anthropologie, Jena
  • 4Friedrich-Schiller-Universität Jena, Jena
  • 5Abteilung Geburtshilfe, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Friedrich Schiller Universität Jena, Jena

Einleitung: Das Proteom der Follikel-Flüssigkeit (FF) und seine Unterschiede zum Serum sind noch nicht detailiert bekannt. Massenspektrometrie ist eine sehr sensitive Methode zur Erkennung des Proteinprofils von biologischen Flüssigkeiten. Surface Enhanced Laser Desorption Ionisation–Time of Flight (SELDI-TOF) Massenspektrometrie ist eine weiter fortgeschrittene Methode zur Reduzierung überlappender Signale. Patienten und Methoden: 38 verblindete FF von 14 hormonell stimulierten Patientinnen wurden mittels SELDI-TOF mit Protein-Chips unterschiedlich beschichteter Oberflächen analysiert. Parallel wurde Serum analysiert, um Unterschiede zur FF zu erkennen. Ergebnisse: Nach Auftrag der Proben auf einen Q10 Anion Austausch Protein-Chip und anschließender Massenspektrometrie, war die biostatistische Software des SELDI-TOF-System in der Lage, alle verblindeten FF ohne Ausnahme korrekt jeder Patientin zuzuordnen und somit die FF der verschiedenen Individuen zu unterscheiden. Gleichzeitig unterschieden sich verschiedene Follikel innerhalb einer Patientin durch mindestens 30 differentiell exprimiert Proteine. Durch die Verwendung einer IMAC Kupfer-Protein-Chip wurden 17 Signale Proteine mit strakem Signal (>10 μA) ausschließlich im Serum und 9 ausschließlich in FF gefunden sowie entsprechend 2 und 6 mit niedrigem Signal (<10 μA). Fazit: Protein-Profile und einzelne Proteine, die mittels SELDI-TOF detektiert wurden, können für die Diskriminierung verschiedener Patientinnen und unterschiedlicher Follikel genutzt werden. Diese Methode könnte sich zu einem wichtigen Instrument für die prognostische Evaluierung von Follikeln und Eizellen im Hinblick auf die Fertilisierung und Implantation entwickeln.