Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - FV_Onko_01_13
DOI: 10.1055/s-0028-1088616

Analyse von Registerdaten zum Mamma Carcinoma in situ

M Delius 1, J Engel 2
  • 1Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der LMU München, Klinikum Großhadern, München
  • 2Institut für medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie, LMU München, München

Durch die Zunehmend häufigere Diagnosestellung nimmt das Karzinoma in situ der Mamma eine besondere Position ein. Als nicht metastasierende Erkrankung ergibt sich aus dem in situ Karzinom selbst keine tumorbedingte Mortalität, diese hängt von Lokalrezidiven oder Zweittumoren ab. Als Einflussfaktoren auf das Auftreten von Rezidiven nach in situ Karzinom werden in randomisierten Studien das Alter, die postoperative Bestrahlung und der Abstand der Resektionsränder beschrieben. Die vorliegenden Registerdaten werden hinsichtlich dieser Kriterein analysiert.

Vorgestellt wird die retrospektive Analyse bevölkerungsbezogener Registerdaten des Tumorregisters München mit 2245 Fällen von 1978 bis 2005.

Die Ergebnisse des TRM München sind mit denen der internationalen Literatur vergleichbar. Untersucht man das Lokalrezidiv als Endpunkt, so zeigt sich, dass jüngere Frauen statistisch signifikant häufiger ein Lokalrezidiv erleiden und dass ein Lokalrezidiv bei Patientinnen nach Bestrahlung signifikant seltener auftritt. Frauen, die ein invasives Rezidiv erleiden, versterben signifikant früher. In den Daten des TRM konnte, wie in der Literatur, kein statistisch signifikanter Einfluss auf das Gesamtüberleben durch Bestrahlung festgestellt werden, der Einfluss der Resektionsränder konnte nicht abschließend untersucht werden.

Die Daten des TRM München spiegeln die Ergebnisse der internationalen randomisierten Studien zum in situ Karzinom der Brust wieder. Längere Beobachtungsszeiten und sorgfältige Dokumentation sind notwendig, um weitere prognostische und therapeutische Faktoren erkennen und quantifizieren zu können.