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DOI: 10.1055/s-0028-1088602
Bedeutung des plazentären Renin-Angiotensin-Systems für die Trophoblasteninvasion in einem transgenen Tiermodell für Präeklampsie
Die Pathogenese der Präeklampsie involviert eine fehlerhafte Trophoblasteninvasion und Plazentadysfunktion. Wir haben ein transgenes Tiermodell für Präeklampsie (PE) charakterisiert (1,2). Weibliche transgene Ratten für Angiotensinogen (hAng) entwickeln Bluthochdruck, Proteinurie und endotheliale Dysfunktion in der zweiten Schwangerschaftshälfte, wenn sie mit einer männlichen Ratte transgen für das humane Renin (hRen) verpaart werden (PE). Die umgekehrte Kreuzung (Nicht-PE-Kreuzung, NP) sowie schwangere Wildtyptiere (SD) zeigen einen komplikationslosen Schwangerschaftsverlauf. Der Einfluss des lokalen Renin-Angiotensin-Systems auf die Trophoblasteninvasion ist bisher nicht erforscht. Wir haben begonnen die Plazenta (Pl) sowie das Plazentabett (Mesometriales Dreieck, MT) der schwangeren Ratten zu charakterisieren. Die endovaskuläre Trophoblasteninvasion in das MT ist bei PE verglichen mit NP und SD verstärkt. Mittels in-situ-Hybridisierungen konnte nachgewiesen werden, dass die hAogen-Expression im MT der PE signifikant stärker als in NP ist, insbesondere im Bereich maternaler Spiralarterien, während hRen in diesem Bereich nicht detektierbar ist. Diese Ergebnisse konnten durch quantitative RT-PCR-Untersuchungen bestätigt werden. Die Ratio Substrat (Aogen)/Enzym (Renin) ist im MT der PE positiv und in NP negativ. Das hAogen ist nur im MT der PE exprimiert, nicht in NP. Diese Resultate verdeutlichen die Bedeutung des uteroplazentären Renin-Angiotensin Systems, insbesondere von Angiotensinogen, für Trophoblasteninvasion und vaskuläres remodelling bei PE. Die verstärkte hAogen-Expression im Bereich der maternalen Spiralarterien bei PE geht mit einer tieferen endovaskulären Trophoblasteninvasion einher.
Präeklampsie - Renin-Angiotensin-System - Tiermodell - Trophoblasteninvasion