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DOI: 10.1055/s-0028-1088598
Veränderungen der retinalen Endothelfunktion gehen der Päeklampsie voraus
Problemstellung: Seit langem sind Augenhintergrundveränderungen bei Präeklampsie bekannt. Mittels Flickerlicht-induzierter Dilatation [FID] lässt sich die retinale Endothelfunktion non-invasiv beurteilen. Erstmals wird diese bei gesunden Schwangeren und vor Entwicklung einer Präeklampsie untersucht. Methode: An 48 asymptomatischen Schwangeren (28±6 Jahre) wurde im 2. [SSW±SD] (21,6±1,8) und 3. (34,1±4,5) Trimenon [T] mittels Dynamic Vessel Analyser die FID der retinalen Zentralarterien gemessen. Ergebnisse: 28 Schwangere blieben normoton und eine Präeklampsie entwickelte sich bei 22. Die retinale Gefäßdilatation war vergrößert in der Gruppe, die später eine Präeklampsie entwickelte, verglichen mit normotonen Frauen [FID%±SD] (T2: 4,9±2,2 vs. 2,1±1,8 p<0,001; T3: 5,4±1,9 vs. 4,9±2,2 p<0,2). Bei einem analysierten Cut-off der FID <3,5% im 2. Trimenon kann eine sich später entwickelnde Präeklampsie in 70% (positiver Vorhersagewert) mit einer Sensitivität von 63,6% vorhergesagt werden. Zusammenfassung: Die retinale Gefäßdilatation ist verstärkt bei Schwangeren, die später eine Präeklampsie entwickeln. Eine erhöhte FID im 2. Trimenon geht der Manifestation einer Präeklampsie voraus und ist vermutlich durch eine kompensatorisch erhöhte Stickstoffmonoxid-Sensitivität bedingt.
Flickerlicht - Präeklampsie - endotheliale Dysfunktion - retinale Endothelfunktion - retinale Gefäßperfusion