Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - FV_Geb_01_02
DOI: 10.1055/s-0028-1088588

Expression von Stammzellmarkern und neuronale Differenzierung an Stammzellen aus Amnionflüssigkeit

M Hoopmann 1, S Glüer 2, K Addicks 2, P Mallmann 1, S Arnhold 2
  • 1Universitätsfrauenklinik Köln, Klinikum der Universität zu Köln, Köln
  • 2Institut für Anatomie, Uniklinikum Köln, Köln

Auf der Suche nach neuen Strategien der Zellersatztherapie wird eine Vielzahl von Stammzellpopulationen diskutiert. Es wurden bisher mindestens drei verschiedene Zelltypen in der Amnionflüssigkeit identifiziert, wobei der Anteil der Zellen mit Stammzellpotential etwa 2–5% der Gesamtpopulation beträgt. Um eine möglichst homogene Zellpopulation aus der Amnionflüssigkeit, welche bei Routineamniozentesen entnommen wurde, zu gewinnen, haben wir einen Selektionsschritt mittels magnetic assoziated cell sorting (MACS) mit Antikörpern gegen die als Stammzellmarker geltende Oberflächenepitope CD90, CD105, CD117 und CD271 durchgeführt. Zum Nachweis des erhöhten Differenzierungspotentials der selektionierten Zellen wurden sowohl mit der Positiv- als auch mit der Negativfraktion osteogene und chondrogene Differenzierungen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen einen deutlich höheren Differenzierungserfolg bei den Zellen mit Markerexpression. Mittels RT-PCR auf Transkripte für Oct–4, Nanog und Sox–2 konnten diese Stammzellcharakteristika bestätigt werden. Die neuronale Differenzierungskapazität wurde durch Kultivierung in Astrozyten konditioniertem Medium untersucht. Um den Sauerstoffbedingungen im Gehirn Rechnung zu tragen, wurde die Differenzierung sowohl unter normalen wie hypoxischen Sauerstoffbedingungen durchgeführt. Analysen mittels RT-PCR, ELISA und Immunhistochemie konnten entsprechende Differenzierungsschritte belegen, wobei die Sauerstoffreduktion nur geringen Einfluss zu haben scheint. Nach stereotaktischer Transplantation von amnialen Stammzellen in das Striatum von adulten Ratten, konnte neuronale und gliale Morpholgie in Abhängigkeit vom umgebenden Gewebe nachgewiesen werden.