Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - FV_Gyn_01_17
DOI: 10.1055/s-0028-1088586

Patientenziele und Erwartung bei Inkontinenzoperationen TVT°, Mini-Schlinge MiniArc°und intraurethraler Injektion Zuidex°– Verantwortung des Operateurs bei der Wahl des richtigen Verfahrens

G Naumann 1, T Hagemeier 2, C Skala 1, SB Albrich 3, H Kölbl 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauenkrankheiten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz
  • 2Frauenarztpraxis Suhl, Suhl
  • 3Universitäts-Frauenklinik Mainz, Mainz

Zielstellung: Unterschiedliche minimal-invasive Inkontinenzprozeduren erbringen gute Erfolge. Ziel der Studie ist die Ermittlung von Zielen u. Erwartungen der Patientinnen an unterschiedliche Inkontinenzoperationen und deren Erfüllung.

Material und Methoden: Jeweils 50 Frauen mit TVT° (Fa. Gynecare), MiniArc° (Fa. AMS) u. Zuidex-Injektion (Fa. Q-Med) wurden postoperativ in einem follow-up von 6,1 Monaten (4–14) mit Hilfe eines standardisierten Fragbogens befragt (u.a. OP-Ziel, allg. Zufriedenheit [VAS: 0=schlechtest, 100=bestens] UDI 6 und IIQ 7).

Ergebnisse: Häufigstes Ziel ist die Besserung der Inkontinenz, nicht jedoch eine generelle 100%ige Trockenheit. In der TVT°-Gruppe konnte eine insgesamte Zufriedenheit von 92 [0–100], 89% der Frauen würden die gleiche OP wiederwählen. In der Gruppe MiniArc°zeigte sich eine Zufriedenheit von 92, 49 Frauen würden sich erneut so operieren lassen.

38 Patientinnen in der Zuidex-Gruppe zeigten eine Rezidiv-Inkontinenz. Allgemeine Zufriedenheit wurde hier mit 70 angegeben, 85% würde wieder eine Injektion wählen und wertete die OP als Erfolg.

Alle Operationen erfolgten in Lokalanästhesie, intra- und postoperativ zeigten sich keinerlei Komplikationen.

Zusammenfassung: Verschiedene minimal-invasive Verfahren können gleichermaßen zu guten Resultaten u. hoher Zufriedenheit für die Patientin führen. Die Wünsche sind gut zu erfassen, da der Operateur zumeist das Verfahren selbst wählt.

Die neue Generation der Mini-Schlingen zeigen vergleichbare Ergebnisse zu den etablierten Schlingen, prospektive Studien müssen die Gleichwertigkeit noch belegen.

Patientinnen mit intraurethraler Injektion zeigen trotz geringerer Kontinenzrate eine hohe Akzeptanz.