Zeitschrift für Palliativmedizin 2008; 9 - PW_299
DOI: 10.1055/s-0028-1088535

Implementierung einer Palliativeinheit auf einer onkologischen Normalstation

C Nordbrock 1, K Ullrich 1, C Hlawatsch 1, R Klein 2, C Bokemeyer 1, K Oechsle 1
  • 1Universitätsklinik Eppendorf, Onkologisches Zentrum/Palliative Care Team, Hamburg
  • 2Universitätsklinik Eppendorf, Direktion des Patienten und Pflegemanagement, Hamburg

Einleitung: Palliative Care gewinnt immer mehr an Bedeutung für unsere Patienten, es gibt einen Trend Palliative Care Einheiten(PCE) auf Standard Onkologischen Stationen (SOP) zu Implementieren. Das Ziel dieser Analyse ist herauszufinden, wie eine Implementierung im Sinne von Palliative Care möglich ist. Methode: In Februar 2008 eine PCE mit 5 Betten, wurde auf einer 19 Bettenstation SOP in der Universitätsklinik Hamburg – Eppendorf implementiert. Ein Pflegepersonalteam ist für die Betreuung beider Einheiten verantwortlich. Rückwirkend möchten wir strukturelle und personelle Vor – Nachteile bei diesem Implementierungs- Rahmen gegenüberstellen. Ergebnis: Die bestehenden Strukturen einer SOP ermöglichen es sich auf die speziellen Aspekte von Palliative Care vom ersten Tag an zu Konzentrieren und neue Pflegeaspekte anzuwenden, speziell die Begleitung beim Sterbeprozess. Umgekehrt profitierten die Patienten auf der SOP von den Impulsen die gerade vom interdisziplinären Palliative Care Team ausgehen. Auf der anderen Seite stehen zwei unterschiedliche Bereiche und unterschiedliche Philosophien, die meisten Differenzen ergeben durch den unterschiedlichen Therapieansatz auf einen Seite Kurative und auf der anderen Seite Palliativ Care. Es kommt auf einer Station zu Irritationen und Problemen, gerade für das Personal, aber auch für die Patienten. Große Probleme sind die unterschiedlichen Arbeitsabläufe, geringe Zeitfenster des Personals für individuelle Bedürfnisse des Patienten, die Verbindung mit den interdisziplinären Teams und die Unterschiede der medizinischen und psychischen Versorgung. Klar ist dadurch eine Realisierung von speziellen Arbeitsabläufen und Strukturen von Palliative Care mit diesen Rahmenverhältnissen nur begrenzt möglich. Eine Analyse über alle Vor – Nachteile in bezug auf Patienten, Personal und Struktur für beide Bereiche, SOP und PCE, würden für detailliert vorstellen. Ergebnis: Die Implementierung von PCE innerhalb einer SOP kann gerade in der Anfangsphase sehr hilfreich sein, aber diese Zeitraum muss gegrenzt wird. Um Palliative Care sicher zu stellen, ist eigene strukturelle und personelle Palliative Care Einheit erforderlich.