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DOI: 10.1055/s-0028-1088529
Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung und Brückenfunktion im städtischen Bereich
Fragestellung: Die palliativmedizinisch spezialisiert Tätigen dreier Krankenhäuser sowie eines ambulanten Teams in Regensburg suchen im Vorfeld zu den Verhandlungen um Verträge zur SAPV (spezialisierte ambulante Palliativversorgung) Kriterien, um die Arbeit der in Aussicht gestellten 8 Vollstellen pro 250 000 Einwohner sinnvoll zuzuordnen. Methode: Es wird der Bedarf an Stellen für die SAPV im Einzugsbereich (20km Radius) eruiert: Grundlage sind die Bevölkerungszahlen der eingeschlossenen Gemeinden. Anhand der jeweiligen Krankenhausstatistik (Bezugsjahr: 2006) wird ermittelt, welcher Anteil der stationär Verstorbenen aus dem Einzugsbereich stammt. Daraus und aus den Zahlen des bereits tätigen ambulanten SAPV-Teams erfolgt die anteilige Zuordnung der zustehenden Stellen zu den einzelnen Institutionen. Ein Konzept für sinnvolle Teamtätigkeit wird daraus entwickelt. Ergebnisse: Im Einzugsbereich leben 257 000 Einwohner. Dafür sind 8 Vollstellen für die SAPV zu erwarten, die 260 Patienten pro Jahr ambulant betreuen sollen. Durch ein SAPV-Team wurden im gleichen Zeitraum bereits 70 zu Hause Verstorbene betreut. Die restlichen 190 fiktiven Patienten starben stationär, insgesamt sind 927 Patienten aus dem Einzugsbereich stationär verstorben. Es ist also davon auszugehen, dass zusätzlich 20% der stationär verstorbenen Patienten SAPV benötigt hätten. Es ergibt sich folgende Aufteilung:
28% sind vorher ambulant versorgt.
42% kommen aus Klinik A (Krankenhaus Barmherzige Brüder, 800 Betten),
18% aus Klinik B (Universitätsklinik, 800 Betten),
12% aus Klinik C (Caritaskrankenhaus St. Josef, 330 Betten).
Ein gemeinsames SAPV-Team bietet sich an. Die Mitarbeiter sollten für die Brückenfunktion den einzelnen Kliniken zugeordnet werden. Für den Bedarf einer Klinik ist nicht nur die Bettenanzahl, sondern auch die Herkunft der Patienten und damit der Einzugsbereich der Klinik zu berücksichtigen. Schlussfolgerung: Um SAPV sinnvoll aufzubauen, lohnt es sich, gemeinsame Teams zu bilden. Dadurch stehen genügend Kräfte für die 24-Stunden-Fahrbereitschaft bereit, das Team ist mit der spezialisierten Tätigkeit ausgelastet. Die Brückenfunktion kann trotzdem mit Zuordnung zu einzelnen Kliniken gewährleistet werden.