Zeitschrift für Palliativmedizin 2008; 9 - PW_277
DOI: 10.1055/s-0028-1088513

Verbesserte Lebensqualität und weniger Knochenschmerzen bei Patientinnen mit ossär metastasiertem Mammakarzinom – Ergebnisse aus Phase III- Studien mit Ibandronat

IJ Diel 1
  • 1Institut für gynäkologische Onkologie CGG-Klinik GmbH, Mannheim

Fragestellung: Patienten mit fortgeschrittenem Brustkrebs leiden oft unter Knochenmetastasen und deren Folgekomplikationen. In Phase III- Studien konnte mit Ibandronat i.v. und oral das Risiko für metastasenbedingte skelettale Komplikationen signifikant vermindert werden. Im Rahmen dieser Studien wurden sekundäre Daten bezüglich Knochenschmerzen, Analgetika- Verbrauch und Lebensqualitätsparametern erhoben. Methoden: In 3 multizentrischen, Placebo- kontrollierten und randomisierten Doppelblindstudien erhielten Patientinnen mit histologisch bestätigtem Brustkrebs und radiologisch bestätigten Knochenmetastasen 6mg Ibandronat i.v. oder Placebo alle 3–4 Wochen (n=312) bzw. 50mg Ibandronat oral oder Placebo täglich (n=564). Knochenschmerzen wurden mittels einer 5-stelligen Skala dokumentiert und der Analgetikabedarf mittels einer 7- stelligen Skala (0=keine Schmerzmittel bis 6=Opiate). Mit der EORTC QLQ-C30 Skala wurde die Lebensqualität beurteilt und es wurde der WHO Performance- Status im Verlauf der 96-wöchigen Studiendauer dokumentiert. Ergebnisse: Im Vergleich zu Placebo verringerte sich der durchschnittliche Knochenschmerz- Score unter Ibandronat i.v. und oral signifikant. Der Rückgang des mittleren Knochenschmerzwertes erfolgte rasch und blieb bis zum Ende der Behandlungszeit unter dem Ausgangswert. Auch der Analgetikabedarf wurde unter Ibandronat i.v. und oral im Vergleich zu Placebo gesenkt. Unter beiden Darreichungsformen verbesserte sich die Lebensqualität im Vergleich mit Placebo signifikant. Die krankheitsbedingte Verminderung des WHO- Performance-Status war im Verlauf der 2-jährigen Behandlungszeit unter Ibandronat i.v. niedriger und unter Ibandronat oral signifikant niedriger als unter Placebo. Schlussfolgerungen: 6mg Ibandronat i.v. alle 3–4 Wochen oder 50mg Ibandronat täglich lindern im Vergleich zu Placebo signifikant Knochenschmerzen und den Analgetikabedarf bei Patienten mit Brustkrebs und ossären Metastasen. Mit dem Rückgang des mittleren Knochenschmerz- Scores geht eine signifikante Verbesserung der Lebensqualität einher und der krankheitsbedingte Rückgang des WHO Performance Status wird im Vergleich zu Placebo verlangsamt. Auch die Minderung des Risikos für skelettale Ereignisse war unter Ibandronat i.v. und oral vergleichbar, somit steht mit Ibandronat oral eine komfortable Alternative zur i.v.- Applikation zur Verfügung, die eine häusliche Selbstmedikation erlaubt.