Fragestellung: Patienten mit fortgeschrittenen urologischen Tumoren leiden häufig unter Knochenschmerzen,
die als Folge einer Knochenläsion auftreten. Die vorliegende Studie sollte die Wirksamkeit
und Sicherheit einer „high-loading dose“ Ibandronatgabe mit anschließender Erhaltungsdosierung
bei Patienten mit ossär metastasierten urologischen Tumoren und metastasenbedingten
Knochenschmerzen überprüfen. Methoden: In einer offenen, prospektiven, nicht-randomisierten Studie erhielten 55 Patienten
mit fortgeschrittenen urologischen Tumoren und moderaten bis starken Knochenschmerzen
aufgrund von Knochenmetastasen Ibandronat 6mg i.v. an 3 aufeinanderfolgenden Tagen
und anschließend 4-wöchentlich für 20 Wochen. Als primärer Endpunkt wurde eine Reduktion
der Knochenschmerzen um 3 Punkte auf der 10-stufigen visuellen Analogskala (VAS) definiert.
Sekundäre Endpunkte waren die Verbesserung des Allgemeinzustandes (Karnofsky-Index)
und der Lebensqualität sowie Reduktion des Analgetikabedarfs, Nebenwirkungen und Sicherheit
der Therapie. Ergebnisse: 73% der Patienten (40/55) hatten am 2. Tag eine Schmerzlinderung, der durchschnittliche
VAS-Score erreichte am 3. Tag eine signifikante Verbesserung gegenüber dem Ausgangswert
(2,5 vs. 6,8; P<0,001) und verblieb im Verlauf der Studie unter dem Ausgangswert.
Am Studien-Endpunkt waren 20% der Patienten (11/55) schmerzfrei. Der Analgetikabedarf
wurde bei 64% der Patienten (35/55) um mehr als 50% reduziert. Die Schmerzlinderung
ging mit einem Anstieg des Karnofsky-Index einher (durchschnittlich von ca. 40 auf
70). Die Ibandronat „Loading Dose“ wurde gut vertragen, nierenbezogene Nebenwirkungen
waren nicht zu beobachten. Das Monitoring der Kreatinin-Clearance ergab keinen Hinweis
auf eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion. Schlussfolgerungen: Die Therapie mit Ibandronat „Loading Dose“ ermöglicht eine schnelle und effektive
Reduktion metastasenbedingter Knochenschmerzen bei Patienten mit fortgeschrittenen
urologischen Tumoren. Initial bettlägerige Patienten erfuhren eine Verbesserung ihrer
Mobilität und Unabhängigkeit. Die Schmerzlinderung konnte mit einer, dem klinischen
Standard zur Behandlung skelettbezogener Komplikationen entsprechender Dosierung,
erhalten werden.