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DOI: 10.1055/s-0028-1086391
Präferenz für alkoholische Getränke und alkohol-attributable Erkrankungen
Ziel: Untersuchung des Zusammenhangs zwischen der Präferenz für bestimmte alkoholische Getränke und alkohol-attributablen Erkrankungen bei Personen mit problematischem Alkoholkonsum. Methode: Alle konsekutiv aufgenommenen Patienten zwischen 18 und 64 Jahren in vier Krankenhäusern einer Region wurden bezüglich problematischem Alkoholkonsum gescreent. Die Stichprobe umfasste 1011Männer, deren Behandlungsdiagnosen nach ICD-10 von den Krankenhausärzten bereitgestellt wurden. Die Behandlungsdiagnosen wurden hinsichtlich ihres Zusammenhangs mit Alkohol in drei Kategorien unterteilt: vollständig alkohol-attributable Erkrankungen (AAF=1), teilweise alkohol-attributable Erkrankungen (AAF<1) und Erkrankungen ohne Bezug zu Alkohol (AAF=0). Ergebnisse: Insgesamt waren 53,0% der Studienteilnehmer ausschließlich Biertrinker, 14,1% ausschließlich Schnapstrinker, 26,0% sowohl Bier- als auch Schnapstrinker und 6,9% Weintrinker (ausschließlich oder in Kombination mit anderen alkoholischen Getränken). Multinomiale Regressionen unter Berücksichtigung möglicher (alkoholassoziierter und demographischer) Kontrollvariablen zeigten Unterschiede für das Risiko einer alkohol-attributablen Erkrankung hinsichtlich der Präferenz bestimmter alkoholischer Getränke. Schnapstrinker hatten im Vergleich mit allen anderen Präferenzgruppen das höchste Risiko für Erkrankungen mit AAF>0; z.B. hatten Biertrinker ein geringeres Risiko für AAF<1 (OR=0,50; KI-95%=0,27–0,92). Schlussfolgerungen: Es zeigte sich ein Zusammenhang zwischen der Präferenz für bestimmte alkoholische Getränke und alkohol-attributablen Erkrankungen. Unter Allgemeinkrankenhauspatienten mit problematischem Alkoholkonsum hatten Personen, die ausschließlich Schnaps tranken das höchste Risiko für eine Erkrankung mit AAF<1 und AAF=1.