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DOI: 10.1055/s-0028-1086350
Prävention von Burnout in den helfenden Berufen
Stress macht krank. Immer mehr berufstätige Menschen, insbesondere solche in helfenden Berufen, leiden unter einer Burnout-Symptomatik. Diese umfasst gemeinhin den Eindruck chronischer Überforderung, nachlassender Leistungsfähigkeit, emotionaler Erschöpfung sowie negativer sozialer Interaktionen im Sinne von Gleichgültigkeit bis hin zum Zynismus. Ein Übergang in manifeste psychosomatische Erkrankungen bzw. in Suchterkrankungen ist häufig gegeben. Die Begriffsprägung von Burnout im psychosomatischen Kontext erfolgte 1974 durch den Psychoanalytiker Freudenberger. Weitere heutige namhafte Burnout-Wissenschaftler sind Prof. Maslach, Berkeley, Kalifornien und Prof. Burisch, Hamburg. Beide leisteten wesentliche Beiträge zur Klärung der Ätiologie von Burnout-Symptomatik und entwickelten u.a. maßgebliche testpsychologische Verfahren zu diesem Thema (Maslach Burnout Inventory, Hamburger Burnout-Inventar [4]). Die Teilnehmer können zu Beginn im Sinne eines kurzen Statements bislang erfahrene persönliche Stresssymptome benennen bzw. eine kurze Reflexion zum eigenen Gesundheitsverhalten tätigen. Es erfolgt dann eine Einführung über Frühwarnzeichen und Symptome von Burnout sowie gängiger Klassifikationsschemata (u.a. Entwicklung von Burnout in 7 Stadien nach Burisch [3]). Ferner werden gängige testpsychologische Verfahren erläutert. Im zweiten Teil werden wesentliche verhaltenstherapeutische Bewältigungsverfahren für Burnout-Symptomatik vorgestellt, u.a. Stress- und Zeitmanagement, das Problemlöseschema nach Grawe, das Soziale Kompetenztraining nach Ullrich und Ullrich sowie entspannungs- und genussorientierte Verfahren, wie z.B. die Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson. Die Teilnehmer haben abschließend noch die Möglichkeit, ein erstes Resümee hinsichtlich der eventuellen Planung eigener Verhaltensänderungen für den Alltag zu ziehen, die vorrangig auf eine verbesserte Selbstfürsorge und damit Prävention von eigener Burnout-Symptomatik gerichtet sind.
Literatur:
[1] Bergner T. Burnout-Prävention. Das 9-Stufen-Programm zur Selbsthilfe Stuttgart, New York: Schattauer Verlag 2007
[2] Borgart EJ, Meermann R. Stationäre Verhaltenstherapie. Behandlungskonzepte und Therapiemanuale Bern: Huber Verlag 2004
[3] Burisch M. Das Burnout-Syndrom. Theorie der inneren Erschöpfung (2. Aufl.) Berlin, Heidelberg, New York: Springer Verlag 1994
[4] Maslach C, Leiter MP. Die Wahrheit über Burnout. Stress am Arbeitsplatz und was Sie dagegen tun können Berlin, Heidelberg, New York: Springer Verlag 2001