Gesundheitswesen 2008; 70 - A124
DOI: 10.1055/s-0028-1086349

Diagnostik, Psychotherapie und sozialmedizinische Bewertung der Posttraumatischen Belastungsstörung

E Okon 1, W Lempa 2
  • 1Psychosomatische Fachklinik Bad Pyrmont
  • 2Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Medizinische Hochschule Hannover

Ca. 2–7% der Bevölkerung erkranken nach Erleiden einer traumatischen Situation (Unfälle, Verbrechen, Naturkatastrophen) an einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS, PTSD). Die Erkrankung neigt zu erheblicher Chronifizierung. Aufgrund der hohen, oft auch iatrogen bedingten Chronifizierungsneigung der Posttraumatischen Belastungsstörung ergeben sich häufig im Langzeitverlauf prognostisch ungünstige sozialmedizinische Konsequenzen, insbesondere auch bei beruflich verursachten Psychotraumata (Berufsunfähigkeit, Grad der Schädigungsfolgen, Rentenzahlungen). Nach einer Einführung in die sozialmedizinische Bewertung der Posttraumatischen Belastungsstörung anhand der „Pyrmonter Klassifikation psychischer Traumafolgen“ werden exemplarisch einige Patientenbeispiele vorgestellt. Im zweiten Teil werden neuere insbesondere schonende Therapieverfahren sowohl aus ambulanter als auch stationärer Perspektive vorgestellt. Das Prinzip der „Schonenden Traumatherapie“ wird verdeutlicht und aktuelle Techniken wie AUT, Ego-State-Therapie, Bildschirmtechnik und neuere EMDR Ansätze wie CIPOS und TRUST erläutert und demonstriert.

Literatur:

[1] Meermann R, Okon E, Thiel R, Tödt H, Heuft G. Anhaltspunkte zur Diagnostik, Behandlung und sozialmedizinischen Bewertung von dienstlich verursachten Psychotraumata bei Polizeibeamten. MedSach. Der Medizinische Sachverständige, 2008 (in Vorbereitung)

[2] Sack M, Gromes B, Lempa W. Traumatherapie „light“– Schonende Traumatherapie durch Ressourcenaktivierung während der Traumabearbeitung. Trauma & Gewalt 2007; 3: 214–222