Gesundheitswesen 2008; 70 - A25
DOI: 10.1055/s-0028-1086250

„BEO'S – Bewegung und Ernährung an Oberfrankens Schulen“– Ergebnisse der Status-Quo-Analyse

C Eichhorn 1, J Loss 1, U Scholz 2, U Ungerer-Röhrich 2, E Nagel 1
  • 1Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften, Universität Bayreuth
  • 2Institut für Sportwissenschaft, Universität Bayreuth

Hintergrund: Bei schulischen Ansätzen zur Förderung gesunder Ernährung und Bewegung wird selten von den Schulen und ihren Ressourcen ausgegangen. Als Folge scheitern Ansätze in der praktischen Umsetzung häufig. Ziel des Projektes ist, durch aktive Einbeziehung von Schulen und ihren Ressourcen, Maßnahmen zu körperlicher Aktivität und gesunder Ernährung zu implementieren, um Bewegungs- und Ernährungsverhalten von Schülern zu verbessern. Erster Schritt war die Durchführung einer umfassenden Status-Quo-Analyse an den 14 teilnehmenden Grund- und Hauptschulen aus Oberfranken. Methodik: Die Status-Quo-Analyse wurde von den Schulen anhand standardisierter Dokumentationsbögen durchgeführt. Es wurden Daten zu Schulverpflegung, Ernährungsunterricht, Ernährungsprojekten sowie Bewegung im und außerhalb des Unterrichts durch geschlossene und offene Fragen sowie Selbstbewertung verschiedener Bereiche auf einer 4er-Skala erfasst. Ergebnisse: Bewegungsdaten lagen von 11 Schulen vor. An 10/11 Schulen gab es ausreichend Sportstätten sowie für die Pause Bewegungsmöglichkeiten und Spielmaterial. Auch Sport-AGs, Sportfeste, Turniere u.ä. sowie Bewegungspausen im Unterricht wurden an 10/11 bzw. 9/10 Schulen angeboten. Defizite bestanden insbesondere hinsichtlich Spiel- und Bewegungsmaterialien in den Klassenzimmern (n=3/11), Kooperation mit örtlichen Sportvereinen (n=5/11) oder Krankenkassen (n=0/11) und der Verknüpfung von Bewegung mit Ernährung (n=4/10). Ernährungsdaten lagen von 14 Schulen vor. Bei der Schulverpflegung wurden Süßigkeiten (n=5/14) und Softdrinks (n=4/14) selten angeboten. Defizite bestanden bei der Einbeziehung von Schülern (n=1/13), Eltern (n=0/13) und der Schulung des Verpflegungspersonals (n=0/12). Ernährungsthemen wurden an den meisten Schulen regelmäßig behandelt: im Fachunterricht (n=9/10), in fächerübergreifenden Projekten (n=7/11), in fachfremden Fächern (n=7/11). Lehrerfortbildungen fehlten häufig (n=3/11). 7/12 Schulen führten regelmäßig Ernährungsprojekte durch, wobei meistens Kollegium (n=7/12) und Schüler (n=7/12) einbezogen wurden. Eltern waren kaum beteiligt (n=4/12). Schlussfolgerungen: Die einbezogenen Schulen waren hinsichtlich Bewegung und gesunder Ernährung bereits vor Projektbeginn sehr aktiv. Ansatzpunkte für Bewegung sind u.a. Kooperationen und Spielmaterialien in Klassenzimmern. Im Ernährungsbereich sollten u.a. Schüler und Eltern stärker einbezogen und Fortbildungen für Lehrer und Verpflegungspersonal angeboten werden.