Ultraschall Med 2008; 29 - V156
DOI: 10.1055/s-0028-1085890

Persistierende Kokarde im rechten Unterbauch nach operativer Therapie bei rezidivierender ileocolischer Invagination

H Vielhaber 1, S Amawi 1, KH Dietl 1
  • 1Klinik für Kinderheilkunde und jugendmedizin, Klinik für Allgemeincirurgie DE Weiden

Die ileocolische Invagination ist ein typischer Notfall des Kleinkindesalters. Die Therapie wird heute heute überwiegend unter sonografischer Kontrolle durchgeführt. Gelegentlich sind mehrfache Behandlungen erforderlich. Insbesondere bei Fällen mit ausgeprägter Lymphadenitis mesenterialis kann in solchen Situationen ein Therapieversuch mit Steroiden sinnvoll sein.

Wir berichen über eine zweijährige Patienten, die mit der typischen Klinik intervallartig akuter Schmerzen aufgenommen wurde. Sonografisch Darstellung einer Invagination mit anschließender Devagination. In den Folgetagen wiederholte Re-Invaginationen, so dass schließlich die Indikation zur operativen Therapie gestellt wurde mit Fixation des Ileums am Colon ascendens. Postoperativ anfangs unkomplizierter Verlauf. Im weiteren dann vorübergehend wieder intervallartig auftretende Schmerzattacken. Sonografisch zu diesem Zeitpunkt Nachweis einer typischen Kokarde im rechten Unterbauch. Deshalb neuerlich Versuch einer Devagination, dabei jedoch keine Invagination nachweisbar.

Es wurde Rücksprache mit dem Operateur genommen, der berichtete dass im Zusammenhang mit der Operation war eine prophylaktische Appendektomiemit Invertieren des Stumpfes erfolgt war. Retrospektiv konnte die Kokarde auf den invertierten Appendix-Stumpf zurückgeführt werden.

Schlussfolgerung:

Bei postoperativen sonografischen Untersuchungen sollte sollte der Untersucher ausreichende Informationen über das vorausgehende chirurgische Vorgehen haben. Nach Appendektomie können im rechten Unterbauch Kokarden nachweisbar sein, die von Invaginationen abgegrenzt werden müssen.