Ultraschall Med 2008; 29 - V152
DOI: 10.1055/s-0028-1085886

Wert der kontrastverstärkten Sonografie (CEUS) in der Diagnose des akuten Niereninfarktes

H Weskott 1, KH Siloah 2, R Kubale 3, M Höpfner 4
  • 1Klinikum Region Hannover
  • 2DE Hannover
  • 3Radiologische Praxis, Pirmasens
  • 4Rotes Kreuz Krankenhaus Kassel

Ziel: Diagnostik des Niereninfarkts mit der kontrastverstärkten Sonografie und Evaluation der möglichen Ursachen.

Patienten und Methoden: Bei 13 Patienten (42 Jahre bis 81 Jahre) mit akut aufgetretenem bzw. persistierendem Flankenschmerz und ohne Stein- oder Infektnachweis wurde mittels CEUS (0,3mL –2mL Sonovue, Bracco) die Parenchymperfusion dargestellt. Die sonografische Darstellung der Nierenarterien erfolgte mit US KM, FKDS und B-Flow. Geräte: LOGIQ 9, LOGIQ 7 (GE Healthcare), iU 22 (Philips), Sequoia (Siemens). Als Infarkt wurde ein scharf begrenzter, segmentaler Perfusionsausfall gewertet. Zur Diagnosesicherung und Evaluation der Genese wurden 2/13 Patienten angiografiert und 11/13 erhielten eine CT. Bei zwei Patienten musste wegen Niereninsuffizienz auf eine radiologische Kontrastdarstellung der Nieren bzw. Nierenarterien verzichtet werden.

Ergebnisse: 13 Patienten wurden wegen Flankenschmerz mit Schmerzbeginn zwischen 1h und 3 Wochen mit ein Infarkt nachgewiesen werden. Bei älteren Infarkten war die Infarktbegrenzung weniger scharf und in der voraus gegangenen CT als Tumor fehlgedeutet. Alle durch CEUS diagnostizierten Niereninfarkte konnten angiografisch bestätigt werden. Ursächlich konnte bei drei Patienten eine Dissektion der Nierenarterie nachgewiesen werden (B-Flow).

Schlussfolgerungen: Eine CEUS sollte unabhängig von der Nierenfunktion bei klinischem Verdacht auf einen Niereninfarkt umgehend durchgeführt werden. Die CEUS ist geeignet, Niereninfarkte sicher zu diagnostizieren, eine Dissektion ließ sich mit konventionellen Techniken besser als mit CEUS nachweisen.

Keywords: CEUS, Niereninfarkt