Die Sicherheit und Effektivität der ultraschallgezielten Punktion von Nierenraumforderungen

Ziel: Die präoperative Biopsie von Nierenraumforderungen wird kontrovers diskutiert. Gründe: (1) die Annahme, ein großer Anteil von Läsionen sei maligne, (2) eine vermutete hohe Komplikationsrate und (3) eine vermutete hohe Rate nicht konklusiver Ergebnisse in der Histologie. In kleinen Nierentumoren wird andererseits eine signifikante Rate von benignen Läsionen in der Literatur beschrieben. Die histologische Klärung von Nierentumoren mittels ultraschallgezielter Punktion ist möglich. Wir berichten über unsere Erfahrungen mit der ultraschallgezielten Punktion von Nierenraumforderung im Vergleich mit der Nierenbiopsie bei nephrotischem Syndrom oder akutem Nierenversagen unklarer Ätiologie.

Patienten und Methode: 21 Patienten mit ultraschallgezielter Punktion von Nierenraumforderungen sowie 50 konsekutive Nierenbiopsien bei nephrotischem Syndrom oder akutem Nierenversagen unklarer Genese. Semiautomatische Stanzbiopsiesysteme mit Nadelführung oder Punktionsschallkopf. Hitachi 8500 und 900 sowie Siemens Acuson Sequoia.

Ergebnisse: 67% der Tumoren waren kleiner oder gleich 4cm. 25% der Läsionen waren kleiner als 3cm. 42% der Läsionen waren gutartig. Die ultraschallgezielte Biopsie beeinflusste das therapeutische Vorgehen in 50% der Patienten. Es kam zu 2/21 (10%) Komplikationen bei der Punktion von Tumoren und zu 4/50 (8%) Komplikationen bei der Punktion von Nierengewebe bei unklarer Nierenerkrankung. Die Komplikationsrate war nicht signifikant unterschiedlich.

Schlussfolgerung:

Die ultraschallgezielte Biopsie von Nierentumoren ist sicher durchführbar. Die Rate von Komplikationen ist nicht signifikant unterschiedlich zur routinemäßig durchgeführten Punktion von Nierengewebe bei unklaren Nierenerkrankungen. Der klinische Nutzen ist signifikant.

Keywords: Ultraschallgezielte Biopsie – Nierentumoren – Komplikationen – Angiomyolipom – Nierenzellkarzinom