Bei der Beurteilung der Morphologie und der Hämodynamik von Stenosen der A. carotis
interna (ACI) kommt dem Gefäßultraschall entscheidende Bedeutung zu. Bereits initiale
Gefäßwandveränderungen, Plaques und Intimaflaps lassen sich mit hochauflösenden Linearsonden,
mit Tissue Harmonic Imaging (THI), mit Sono CT oder Cross Beam Technik und dem Speckle
Reduction Imaging (SRI) mit einer mit der Computertomografie/Angiografie (CT/CTA)
und der Magnet Resonanz Tomografie/Angiografie (MRT/MRA) nicht zu erreichenden Ortsauflösung
darstellen. Die Echogenität der Plaques kann das Risiko für cerebrale Embolien abschätzen
lassen.
Mit der Farbkodierten Duplexsonografie (FKDS) und dem Power Doppler lassen sich Stenosen
der extrakraniellen hirnversorgenden Arterien mit hoher diagnostischer Sicherheit
erfassen. Bei irregulär echoarmen Plaques mit Ulcerationen, deutlichen Verkalkungen
oder filiformen Stenosen kann sich aber eine Beurteilung mit der FKDS und dem Power
Doppler schwierig gestalten. In diesen Fällen kann die CW-Dopplersonografie hilfreich
sein, jedoch nicht die Morphologie der Stenose erfassen. Durch den Einsatz von Echosignalverstärkern
kann teilweise eine Flussdetektion in diesen Fällen erleichtert werden. Sofern verfügbar
kann der Einsatz des B-Flow, einer digitalen Ultraschallsubtraktionstechnik, von Vorteil
sein, um den intrastenotischen Fluss weniger winkelabhängig zu erfassen und damit
die Morphologie besser beurteilen zu können.
Eine weitere Möglichkeit einer modifizierten Stenosedarstellung bieten 3D Techniken.
Diese gewinnen durch zunehmend verfügbare hochauflösende Volumensonden und digitale
Datenspeicherung an Bedeutung. Sowohl die FKDS wie auch der Power Doppler und der
B-Flow können in moderner digitaler Ultraschalldiagnostik mit 3D Techniken kombiniert
werden. Ebenso lassen sich mit der Spiral CT oder besser mit der Multislice CT und
der hochauflösenden MRT nichtinvasiv dreidimensionale Gefäßrekonstruktionen aus Volumendatensätzen
erstellen, die als Referenzdarstellungen zur Interventionsplanung bei ACI-Stenosen
genutzt werden.
Schlussfolgerung: Die diagnostischen Möglichkeiten der Detektion und Charakterisierung der extrakarniellen
A. carotis Stenose reichen von der hochauflösenden B-Bild-Sonografie, der FKDS, dem
Power Doppler bis zum 3D-Gefäßultraschall mit dem B-Flow und der Ultraschalldiagnostik
mit Ultraschallkontrastmittel. Im Vergleich zur CTA/MRA/DSA und dem Operationsbefund
ergeben sich neue Aspekte der Beurteilung des Stenosegrades und der Stenosemorphologie.
Keywords: ACI-Stenose – Ultraschalldiagnostik – DSA – CTA – MRA – Operationsbefund