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DOI: 10.1055/s-0028-1085752
Einfluss eines Cruveilhier-Baumgarten-Syndroms (CBS) auf Ösophagusvarizen
Ziel: Die Rekanalisation der (Para-)Umbilikalvenen (Cruveilhier-Baumgarten-Syndrom, CBS) lässt sich sonografisch sicher darstellen. Diese Gefäße kommunizieren über epigastrische Venen mit dem systemischen Kreislauf und sind beweisend für das Vorliegen einer portalen Hypertension. Kommt diesem portosystemischen Shunt eine protektive Rolle bei der Entwicklung von Ösophagusvarizen zu?
Patienten und Methode: In einer retrospektiven Analyse zwischen 2004 und Beginn 2008 wurden bisher 168 Endoskopie- und Sonografiebefunde von 116 Lebercirrhosepatienten mit CBS (m 66, w 50; Alter min. 22– mean 53– max. 73 Jahre) mit 71 Endoskopie- und Sonografiebefunden von 38 Patienten (m 25, w 13; Alter min.22– mean 55– max. 75 Jahre) ohne CBS verglichen.
Ergebnisse: CBS positiv/negativ: a) Varizen: Keine: 44 (25.7%)/2 (2,8%), bis 1°: 47 (28,1%)/18 (25.4%), bis 2°: 48 (28,8%)/29 (40,9%), bis 3°: 29 (17,4%)/22 (31%); b) Nachweis von Red Spots: 35 (20,8%)/23 (32,4%); c) Blutung: 13 (7.7%)/10 (14,1%).
Patienten mit Nachweis eines CBS hatten weniger ausgeprägte Varizen als die Kontrollgruppe. Bei den CBS negativen Patienten waren häufiger prophylaktische Sklerosierungsbehandlungen nötig als bei den CBS positiven Patienten, dennoch bluteten sie doppelt so häufig.
Schlussfolgerung: Ein portosystemischer Shunt über die (Para-)Umbilikalvenen scheint die Ausbildung hochgradiger Varizen zu hemmen.
Keywords: portosystemischer Shunt, Cruveilhier-Baumgarten-Syndrom, Ösophagusvarizen