ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2008; 117(7/08): 380
DOI: 10.1055/s-0028-1085005
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Neues aus der Wissenschaft - Innovatives Zahnbürstendesign für mehr Zahnflächenkontakt

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Publication Date:
22 August 2008 (online)

 

Das Mundhygienebewusstsein in Deutschland steigt kontinuierlich an: Mittlerweile greifen knapp 3 Viertel der Verbraucher ab 14 Jahren mindestens 2-mal pro Tag zur Zahnbürste und Zahnpasta, wie eine aktuelle Verbraucheranalyse belegt[1]. Die mechanischen Handzahnbürsten verzeichneten dabei im Jahresvergleich ein Umsatzplus von 2%. Die Vielzahl der im Handel befindlichen Zahnbürsten bietet für jede individuelle Anforderung eine Lösung. Besonders wichtig für die Reinigungsleistung ist das Zahnflächenkontaktvermögen. In einem Laborversuch untersuchten Wissenschafter der Universität Zürich mit einem für Europa einzigartigen Zahnbürsten-Testverfahren an Zahnmodellen und Zahnputz-Simulatoren die Effizienz von Zahnbürsten. Ziel einer aktuellen In-vitro-Studie[2] war es, den "Kontakt zwischen Zahnbürste und Zahn" von konventionellen und neuartigen Zahnbürstendesigns bei horizontalen, vertikalen und kreisenden Bürstbewegungen zu vergleichen.

Bei den getesteten Zahnbürsten handelt es sich um die Sensodyne ProSchmelz®- Zahnbürste (GSK), einen Prototypen (GSK) und Oral B 40 Indicator Mittel. Bisher gewonnene Daten über die ADA Referenzbürste sind aus Vergleichsgründen beigefügt. Ein Zahnputz-Simulator führte die Bürstbewegungen an Zahnmodellen mit einem Andruck von 250 g aus. Die Modelle repräsentierten einen Kiefersextanten mit den bukkalen Flächen in einer Ebene und leichter gingivaler Rezession.

Vor jedem Versuch wurden die schwarzen Zähne mit einer weißen Schicht überzogen. Die Flächen, bei denen die schwarze Farbe nach dem Putzen wieder sichtbar war, wurden von den Borsten erreicht. Für jede Bürstbewegung wurden 4 Durchgänge mit jeweils einer neuen Zahnbürste ausgeführt. Pro Zahnbürste und Art der Bürstbewegung wurden insgesamt 16 Zähne (4 Zähne an 4 verschiedenen Modellen) bewertet. Die Effizienz der Zahnbürsten wurde mithilfe eines Computerprogramms berechnet (Graustufenmethode), um den Anteil schwarzer Flächen zu quantifizieren. Es wurde eine statistische Analyse (Fishers PLSD) durchgeführt.

Bei horizontalen Bürstbewegungen erreichten die 4 Bürsten jeweils 97,8%, 98,3%, 71,4% und 73,3% der bukkalen Zahnflächen sowie jeweils 53,3%, 27,2%, 1,2% und 0,7% der Approximalflächen. Bei vertikalen Bewegungen erreichten die Bürsten jeweils 95,0%, 95,3%, 72,0% und 68,8% der bukkalen Zahnflächen sowie 36,0%, 20,0%, 1,6% und 0,9% der Approximalflächen. Bei kreisenden Bürstbewegungen erreichten die Borsten jeweils 97,7%, 98,1%, 90,7% und 82,2% der bukkalen Zahnflächen sowie 40,3%, 28,1%, 9,8% und 5,6% der Approximalflächen.

Es zeigte sich, dass die Zahnbürste Sensodyne ProSchmelz® (konische Borsten, flexibler Gel-Bürstenkopf) einen größeren Anteil der approximalen Zahnflächen erreicht als der Prototyp und dass sie die traditionellen Zahnbürsten (zylindrische Borsten, steifer Bürstenkopf) sowohl im Bereich der bukkalen als auch der approximalen Flächen übertrifft.

Literatur

  • 01 G+J Branchenbild Mundhygiene, Gruner + Jahr, Marktanalyse 2008. 
  • 02 Imfeld T, Smith J. Laboratory Access Efficacy of Traditional and Novel Toothbrush Designs, Issued in the Annual IADR-Continental European and Israeli Divisons Booklet, Abstract 0584(96786), Thessaloniki (Greece), 2007. 

Kontakt

Dr. Frank Gonser (MBA)

GlaxoSmithKline Consumer Healthcare GmbH & Co. KG

Bußmatten 1

77815 Bühl

Email: frank.gonser@gsk.com

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