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DOI: 10.1055/a-2708-4601
cCT-Befunde zur Prognoseabschätzung nach Herzstillstand
Die hypoxisch-ischämische Enzephalopathie (HIE) ist eine der Hauptursachen für Morbidität und Mortalität bei bewusstlosen Patienten, die nach einem Herzstillstand außerhalb des Krankenhauses wiederbelebt werden. Die Beurteilung der HIE mittels Computertomografie (CT) des Kopfes ist Teil der in den Leitlinien empfohlenen multimodalen Neuroprognose nach Herzstillstand. Die Gesamtevidenz für die CT nach Herzstillstand wird jedoch als gering eingestuft. Das European Resuscitation Council und die European Society of Intensive Care Medicine (ERC/ESICM) empfehlen die Bewertung einer „deutlichen Verringerung des Verhältnisses zwischen grauer und weißer Substanz“, also eine Quantifizierung der verringerten Differenzierungsmöglichkeit zwischen grauer und weißer Substanz, um ein schlechtes funktionelles Ergebnis bei der CT nach einem Herzstillstand vorherzusagen. Es fehlen allerdings Empfehlungen zur qualitativen Beurteilung. Im klinischen Umfeld ist die nicht standardisierte visuelle CT-Interpretation noch immer gängige Praxis und wird durch eine erhebliche Variabilität zwischen den Befundern eingeschränkt.
Ein ausgedehnter und beidseitiger Verlust der Unterscheidung zwischen grauer und weißer Substanz in der CT, die > 48 Stunden ≤ 7 Tage nach Herzstillstand durchgeführt wurde, zeigte eine hohe Spezifität und moderate Sensitivität für die Vorhersage eines schlechten funktionellen Ergebnisses. Zeichen einer Sulkusverstreichung waren weniger spezifisch und sollten daher nach Aussage der Autoren vorsichtig verwendet werden. Das „Pseudosubarachnoidalblutungs-Zeichen“, das „Reversal-Zeichen“ und das „weiße Kleinhirn“ zeigten in der untersuchten Kohorte eine geringe Sensitivität als Prognosemarker.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
30. November 2025
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