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DOI: 10.1055/a-2708-4301
PAV+ zur Minimierung der Beatmungszeit bislang nicht überlegen
Etwa 20 Millionen Menschen weltweit werden jährlich einer invasiven mechanischen Beatmung unterzogen. 35 % dieser Patienten zeigen ein erschwertes oder verzögertes Weaning oder versterben im Laufe des Weaningprozesses. Eine längere invasive Beatmung ist mit einem erhöhten Risiko für Komplikationen, Tod und Langzeitfolgen sowie erhöhten Behandlungskosten verbunden. Die Dauer der Beatmung ist der wichtigste modifizierbare Faktor für das langfristige funktionelle Outcome der Überlebenden. Um die Beatmungsdauer zu minimieren und den Anteil der Patienten zu maximieren, die erfolgreich von der Beatmung entwöhnt werden können, empfehlen Leitlinien sowohl das tägliche Absetzen der Sedierung als auch die Durchführung täglicher Spontanatmungsversuche (spontaneous breathing trials, SBTs). Welche Beatmungsmethode zur Minimierung des Risikos eines Weaningversagens geeignet ist, ist momentan unklar.
Die Autoren schließen, dass sich in ihrer Studie die Zeit bis zur Befreiung von der mechanischen Beatmung nicht signifikant zwischen den Beatmungsalgorithmen PAV+ und PSV unterschied, wobei die Einstellungen sorgfältig angepasst und der Prozess streng kontrolliert wurde. Die Verfasser der Studie testeten nur eine Methode zur Einstellung der PAV+-Verstärkung an einem Beatmungsgerät einer Marke. Nach ihrer Einschätzung wird PAV+ zukünftig auch für andere Beatmungsgeräte verfügbar sein, möglicherweise mit anderen Einstellungsmöglichkeiten. Ob weitere Funktionen die PAV-Anwendung und die klinischen Ergebnisse verbessern, bedarf weiterer Untersuchungen.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
30. November 2025
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