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DOI: 10.1055/a-2705-8052
Hand und Hirn
Authors
Diese Ausgabe wird eines unserer Kernthemen behandeln: die Neurorehabilitation der Handfunktion.
Zunächst möchten wir einen Überblick zur Steuerung der Handfunktion geben.
Martin Lotze zeigt in seiner Übersicht, wie die unterschiedlichen Funktionskreisläufe aus Sicht des Neuroforschers verstanden werden können. Hier geht es um Initiation, Abgriff von Mustern hocherlernter Bewegungen, die Ausführung bis hin zu sensorischer Rückkopplung und das Einbetten der Bewegung in das Konstrukt des eigenen Körpers und der Umgebung.
In einem weiteren Beitrag versucht Martin Lotze, den Forschungsstand zur Händigkeit aufzuzeigen. Obwohl die Leistung der dominanten und der nichtdominanten Hand so unterschiedlich ausfallen (man versuche nur, mit der nichtdominanten Hand zu schreiben), ist erstaunlich wenig zu anatomischen und funktionellen Unterschieden zwischen Rechts- und Linkshändern bekannt.
Thomas Platz stellt in seinem Artikel eine Studie vor, bei der in einer ambulanten ergotherapeutischen Praxis schädigungsorientierte Therapie der Handfunktion auch mit Therapieinstruktionen durch einen humanoiden Roboter durchgeführt wurde.
Gert Kwakkel beschreibt die Grenzen der Robotik in der Neurorehabilitation der oberen Extremität. Im Gegensatz zum Gehtraining hat der Einsatz der Robotik zur Unterstützung oder repetitiven Durchführung von Arm-Hand-Bewegungen bisher eher enttäuscht. Dieser Artikel liegt online auch in Englisch vor.
Daniel Scholz arbeitet an der Schnittstelle von Instrumentalunterricht und Neurorehabilitation. Er zeigt in seiner Übersicht den Stand des Instrumentaltrainings zur Rehabilitation der oberen Extremität.
Dosierung von Training ist bereits in der stationären Behandlung ein Problem. Werden die Patienten in die ambulante Therapie entlassen, gibt es noch zu wenige Konzepte, um dem Einbruch des Therapieumfangs entgegenzuwirken. Anne Knill vom Rehabilitation Engineering Laboratory der ETH Zürich und Kolleg*innen geben Auskunft, wie technologiegestützte Konzepte Versorgungslücken im häuslichen Umfeld schließen können.
In einem Interview von Eva Günther und Robert Lindenberg vom Zentrum Ambulante Rehabilitation in Berlin wird aus der Perspektive einer Patientin nach einer erlittenen Hirnblutung der lange Weg zur Wiederherstellung wichtiger Funktionen der oberen Extremität nach Gehirnschädigung deutlich gemacht.
Wir hoffen, dass die Auswahl der Themen und Autor*innen Lust macht, sich mit dem Thema Hand/Arm in der Neurorehabilitation eingehend zu beschäftigen!
Martin Lotze, Jan Mehrholz und Alexandra Menig
Publication History
Article published online:
08 December 2025
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