Deutsche Heilpraktiker-Zeitschrift 2025; 20(08): 48-53
DOI: 10.1055/a-2662-1700
Praxis
Grundlagen

Bewusster Heilraum und fließende Leere

Autoren

  • Keren Grafen

Summary

Während die westliche Medizin Geist vorwiegend als neuronale Funktion betrachtet, versteht ihn die tibetische Philosophie als eigenständige, kontinuierliche Realität, die unabhängig von materiellen Strukturen existiert und in der Heilung erfolgen kann. Nach dem tibetisch-buddhistischen Verständnis gliedern sich Körper und Geist in drei Ebenen: grobstofflich (sieben Bestandteile wie Knochen und Blut, die fünf Elemente, fünf Sinne, die drei Grundenergien Tripa, Beken und Lung), feinstofflich (Energiekanäle, Winde, Essenz, Gedanken, Emotionen) und subtil (Bardo, formlos, transzendental, Leerheit). Echte Heilung im Sinne innerer Ganzheit und Selbstermächtigung geschieht in der Therapie nicht durch Technik und „Reparatur“, sondern durch Mitgefühl, Präsenz und die Synthese von Körper, Geist und Beziehung in einem offenen Erfahrungsraum auf Augenhöhe.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
09. Dezember 2025

© Karl F. Haug Verlag in Georg Thieme Verlag
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